Veröffentlicht am 19.06.2022 09:54

Fiaccolata durchquert den Landkreis

Die Fackel wird von der Rotkreuz Bereitschaft Eching an die Wasserwacht Freising <br>übergeben.  (Foto: Baier A., BRK Kreisverband Freising)
Die Fackel wird von der Rotkreuz Bereitschaft Eching an die Wasserwacht Freising
übergeben. (Foto: Baier A., BRK Kreisverband Freising)
Die Fackel wird von der Rotkreuz Bereitschaft Eching an die Wasserwacht Freising
übergeben. (Foto: Baier A., BRK Kreisverband Freising)
Die Fackel wird von der Rotkreuz Bereitschaft Eching an die Wasserwacht Freising
übergeben. (Foto: Baier A., BRK Kreisverband Freising)
Die Fackel wird von der Rotkreuz Bereitschaft Eching an die Wasserwacht Freising
übergeben. (Foto: Baier A., BRK Kreisverband Freising)

Es ist 19 Uhr, als am 8. Juni als Helfer des Roten Kreuzes aus Pfaffenhofen eine brennende Fackel in Kirchdorf an der Amper an die Rotkreuzler aus dem Kreisverband Freising übergeben. Hinter dieser ungewöhnlichen Szenerie versteckt sich eine langjährige Tradition des Roten Kreuzes, die sogenannte Fiaccolata (italienisch für Fackellauf), die an die Schlacht von Solferino erinnern soll. Am 8. Juni hatte die Fackel schon einen langen Weg hinter sich, als sie den Landkreis Freising durchquerte. Gestartet war sie am 16. Februar in Berlin, dann ging es kreuz und quer durch die Bundesrepublik. Am 24. Juni wird sie in Solferino in Italien (30 km südlich des Gardasees) ankommen.

Von Kirchdorf nach Freising wurde die Fackel durch BRK-Ehrenamtliche getragen: sowohl per Fuß als auch per Rettungswagen. Dabei halfen alle Gliederungen des BRK Kreisverbandes mit, darunter die Wasserwachten, das Jugendrotkreuz und die Bereitschaften. Nach einem Umzug durch die Freisinger Innenstadt ging es am nächsten Morgen per BRK-Einsatz-Motorrad weiter zu den Rotkreuzfreunden im Landkreis Ebersberg. „Es ist eine große Ehre für uns, dass wir dieses Jahr die Fackel entgegennehmen durften und durch unseren Landkreis führen. Es erinnert uns an unsere lange und bewegte Geschichte. Außerdem ist es eine gute Gelegenheit, an alle Rotkreuzkolleginnen und Kollegen zu denken, die aktuell in Kriegsgebieten – wie Henry Dunant 1859 – im Einsatz sind“, so Kreisbereitschaftsleiter Stefan Wythe.

Seit 1992 erinnern tausende Menschen aus der ganzen Welt alljährlich am 24. Juni bei einem Fackelzug des Italienischen Roten Kreuzes von Solferino nach Castiglione delle Stiviere an die Anfänge der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Da nicht alle Rotkreuzler an der Fiaccolata – insbesondere aufgrund der weiter anhaltenden Corona-Pandemie – teilnehmen können, hat das Deutsche Rote Kreuz den Fackellauf nach Solferino initiiert. Die Schlacht von Solferino im Jahr 1859 erlebte der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant mit Grauen. Er organisierte mit freiwilligen Helfer eine improvisierte Versorgung der verwundeten Soldaten. Nach diesem Ereignis gründete er die Rotkreuzbewegung, die heute die größte Humanitäre Hilfsorganisation der Welt geworden ist und in ihrer Stellung im internationalen Völkerrecht einzigartig ist. Die Grundsätze die Henry Dunant vor 163 Jahren aufgestellt
hat, gelten bis heute für Millionen von ehrenamtlichen Rotkreuz– und Rothalbmondanhänger: Menschlichkeit, Freiwilligkeit, Einheit, Universalität, Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit.

Die internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung ist mit nationalen Gesellschaften in 191 Ländern die größte humanitäre Organisation der Welt.

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