Das gab es in Erding noch nie! Tausende Menschen haben am Samstag, 10. Juni, am Erdinger Volksfestplatz gegen das geplante Heizungsgesetz der Bundesregierung demonstriert. Demonstrationen dieser Größenordnung kennt man eigentlich aus Großstädten, nicht aus der politisch eher unauffälligen Herzogstadt. Es ging ja auch nicht um Lokalpolitik, sondern um ein Thema, das seit Monaten die ganze Republik beschäftigt. Lange war im Vorfeld spekuliert worden, wie groß die Demo ausfallen würde. Alles begann mit einer Ein-Mann-Demo von Optikermeister Franz Widmann am Schrannenplatz. Es folgte Unterstützung durch seine Nachbarin, die Kabarettistin Monika Gruber. Der Optiker meldete schließlich eine Kundgebung an, zunächst mit 200 Teilnehmern in der Innenstadt. Dann wurde alles zum Selbstläufer, die Veranstaltung wurde auf den Volksfestplatz verlegt und sogar Busreisen nach Erding wurden angeboten.
Nach Schätzungen der Polizei waren es am Ende bis zu 13.000 Teilnehmer. Dazu trug sicherlich auch bei, dass Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) ihr Kommen angekündigt hatten.
Kabarettistin Monika Gruber musste während der Kundgebung mehrfach für Ruhe sorgen: „Wir leben in einer Demokratie … lasst bitte jeden Redner ausreden…!“
Es war schnell zu erkennen, dass es vielen Teilnehmern nicht nur um das Heizungsgesetz ging. Als Monika Gruber sagte, dass eine Mehrheit gegen das „Gendern“ sei, brach großer Jubel aus.
Großen Zuspruch erhielt Hubert Aiwanger: „Ihr seid dabei Deutschland zu retten, weil ihr auf dem richtigen Weg seid”, rief er der Menge zu, „wir können nicht weiter zuschauen, wie die Ampel Deutschland an die Wand fährt”. Dafür erhielt er eine Menge Applaus von den Demonstranten.
Nach der Kundgebung am Volksfestplatz gab es noch einen Demonstrationszug unter dem Motto „Stoppt die Ampelregierung“ in der Erdinger Innenstadt. Es nahmen etwa 1.100 Personen teil. Auch eine Versammlung „Gruber, bleib bei Deinen Leisten“ war angemeldet, dort nahmen rund zehn Teilnehmer teil.
Insgesamt verlief die Großdemo friedlich, was auch der guten Organisation und dem Polizeiaufgebot zu verdanken war. Dafür war die Verkehrs- und Parksituation teilweise sehr chaotisch. Dennoch gelang es laut Polizei, die Rettungswege durchgehend freizuhalten.