Veröffentlicht am 01.06.2021 08:10

Chapeau, Jonathan!

Jonathan Hähne darf sich für den Bundessieg bei "Jugend forscht" über ein Preisgeld von 2.500 Euro freuen. (Foto: Max Lautenschlaeger)
Jonathan Hähne darf sich für den Bundessieg bei "Jugend forscht" über ein Preisgeld von 2.500 Euro freuen. (Foto: Max Lautenschlaeger)
Jonathan Hähne darf sich für den Bundessieg bei "Jugend forscht" über ein Preisgeld von 2.500 Euro freuen. (Foto: Max Lautenschlaeger)
Jonathan Hähne darf sich für den Bundessieg bei "Jugend forscht" über ein Preisgeld von 2.500 Euro freuen. (Foto: Max Lautenschlaeger)
Jonathan Hähne darf sich für den Bundessieg bei "Jugend forscht" über ein Preisgeld von 2.500 Euro freuen. (Foto: Max Lautenschlaeger)

Die Preisträger*innen des 56. Bundeswettbewerbs "Jugend forscht" stehen fest. Am Sonntag, 30. Mai, wurden Deutschlands beste MINT-Talente bei der erstmals online veranstalteten Siegerehrung von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek und weiteren Ehrengästen ausgezeichnet. Das Bundesfinale 2021, wofür sich 169 Nachwuchsforscher mit 113 innovativen Forschungsprojekten qualifiziert hatten, wurde gemeinsam von der Stiftung Jugend forscht e.V. und vom Science Center experimenta in Heilbronn ausgerichtet.
Mit dabei: Jonathan Hähne (18) aus Hallbergmoos, Student an der Technischen Universität München. Er überzeugte die Jury im Fachgebiet Mathematik/Informatik mit seinem Prototyp einer neuartigen echtzeitfähigen Raytracing-Software, mit der sich besonders realistische Computeranimationen erstellen lassen. Für den Bundessieg in der Kategorie Mathe/Informatik erhielt er den mit 2.500 Euro dotierten 1. Preis der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.

Bereits der Titel seiner Arbeit hört sich wahrlich wissenschaftlich an: "Echtzeit-Raytracing auf Adaptively-Sampled Distance Fields" lässt den wenig Computer-bewanderten Laien rätseln, worum es geht. Spiele und Kinofilme verblüffen heute mit erstaunlich realistischen Computeranimationen. Für tolle Bilder sorgt unter anderem ein Verfahren namens Raytracing: Die Software errechnet den Verlauf jeden Lichtstrahls und erlaubt eine realitätsnahe Darstellung etwa von Reflexen. Allerdings ist die Methode aufwändig und erst seit kurzem in Echtzeit anwendbar - vorteilhaft besonders für Spiele. Jonathan Hähne entwarf den Prototyp einer neuartigen, echtzeitfähigen Raytracing-Software. Diese hat unter anderem das Potenzial, Rundungen besser abzubilden als übliche Algorithmen. Als echte Herausforderung erwies sich der Speicherbedarf: Der Jungforscher musste sich ein paar ausgefeilte Tricks einfallen lassen, um ein Überlaufen des Speichers beim Rechenvorgang zu verhindern.
Besonders beeindruckt hat die Stringenz, mit der Jonathan Hähne die Aufgabenstellung anging. "Obwohl aktuell sehr viel auf diesen Gebieten gearbeitet wird, ist die angewandte Methode geeignet, 3-D-Rendering in Echtzeit breiter und auf schwächerer Hardware verfügbar zu machen. Von der Anwendung mathematischer Methoden bis zur effizienten Programmierung hat er alle Probleme hervorragend gelöst", so die Jury in der Laudatio.

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