"An erster Stelle steht die Freude an dem, was wir tun", sagte Rudi Schwaiger über seinen Schlüssel zum Erfolg. Er stand als Unternehmerpersönlichkeit aus der Region im Mittelpunkt des Unternehmerabends, zu dem das Berufsförderungswerk München und die AOK Bayern eingeladen hatten.
Seit 2009 veranstalten die Kooperationspartner Unternehmerabende in Kirchseeon mit dem Ziel, Unternehmen, Führungskräfte und Arbeitnehmer(innen) aus verschiedenen Branchen mit Wissen aus den Themenfeldern Arbeit, Gesundheit, Kommunikation und Wirtschaft zu stärken.
Pandemiebedingt war eine lange Pause zwischen der 18. Auflage im Oktober 2019 und der nunmehr 19. entstanden. BFW-Geschäftsführer Günther Renaltner freute sich daher umso mehr, endlich wieder Gäste im Haus zu haben. In seiner Begrüßung stellte er dem Publikum die in der Zwischenzeit vorangegangenen Baumaßnahmen auf dem BFW-Campus vor.
Für die AOK Bayern sprach Roland Kalis das Grußwort an die knapp 50 Zuhörer, die sich in der kürzlich renovierten BFW-Aula zum Unternehmerabend eingefunden hatten. Er stellte sich als neuer stellvertretender Direktor der AOK Bayern in der Direktion München vor. Zwar sei es der Krankenkasse gelungen, die Beratungsgespräche für ihre Mitglieder während der Coronapandemie erfolgreich auf digitale Medien umzustellen. Auf diese zeitgemäße Weiterentwicklung sei man einerseits stolz, doch Kalis versprach: "Wir bleiben in Ihrer Nähe!"
Rudi Schwaiger ist Geschäftsführer und Inhaber der Hans Brunner GmbH und beeinflusst seit über 30 Jahren die Geschicke des Glonner Familienbetriebs. Das Traditionsunter­nehmen, das im Jahr 1935 gegründet wurde ist einer der weltweit führenden Hersteller von Schokoladenformen für Pralinen, Tafeln, Riegel, Lollies und Hohlkörperfiguren. Brunner bringt Schokolade also "bestens in Form".
"Wir machen keine lieblose Industrie, wir schaffen Emotionen zum Anfassen", so Schwaiger. Man sorge in Glonn für das dekorative Aussehen der süßen Köstlichkeiten, das beim späteren Verbraucher ein Lächeln ins Gesichts zaubern und damit Freude bereiten solle. Jährlich stellt Brunner etwa 800 Modelle her, die in ca. 500 Aufträge münden. Die Kunststoffteile gehen weltweit in mehr als 60 Länder, hauptsächlich an bekannte Süßwarenhersteller.
Seit der Übernahme der Geschäftsführung im Jahr 1987 haben sich für Schwaiger neben der Freude folgende weitere Erfolgsfaktoren bewährt: Vertrauen - sowohl in die eigenen Ideen und Pläne als auch die Sicherung des Vertrauens der Kunden - ebenso wie Ehrlichkeit und Teamwork: "Wenn wir alle zusammenarbeiten, kann es funktionieren". Die jüngere Generation - Schwaiger war übrigens mit seinem Sohn und Prokurist Christoph Schwaiger nach Kirchseeon gekommen - hätte hinsichtlich Digitalisierung während der Pandemie einiges vorangetrieben. "Wir sind zwei Jahre nicht mehr gereist, aber wir haben es geschafft."
Zudem sieht Schwaiger im Faktor Nachhaltigkeit eine Art Geheimrezept: "Mit dem Öko-Gedanken kannst du auch bestehen, wenn es bereits ähnliche Produkte gibt", meinte er. Bei der Brunner GmbH sorge Recycling für eine "super CO2-Bilanz" auf dem Betriebsgelände in Glonn, auf dem auch mehr als 100 Firmenfahrräder zur Verfügung stehen.
In der abschließenden Diskussionsrunde konnten die Gäste ihre Fragen an Schwaiger stellen. Im Anschluss waren sie zum gemütlichen Ausklang mit Schmankeln aus der hauseigenen BFW-Küche in den Innenhof eingeladen. Die Veranstalter zeigten sich zufrieden mit der Resonanz und haben die 20. Auflage des Unternehmerabends bereits beschlossen.