Veröffentlicht am 27.12.2021 20:58

Freisinger reden bei Klima mit

Im Sommer zu heiß oder angenehm kühl? Persönliche Einschätzungen konnten am Infostand mit Klebepunkten dokumentiert werden. (Foto: Stadt Freising)
Im Sommer zu heiß oder angenehm kühl? Persönliche Einschätzungen konnten am Infostand mit Klebepunkten dokumentiert werden. (Foto: Stadt Freising)
Im Sommer zu heiß oder angenehm kühl? Persönliche Einschätzungen konnten am Infostand mit Klebepunkten dokumentiert werden. (Foto: Stadt Freising)
Im Sommer zu heiß oder angenehm kühl? Persönliche Einschätzungen konnten am Infostand mit Klebepunkten dokumentiert werden. (Foto: Stadt Freising)
Im Sommer zu heiß oder angenehm kühl? Persönliche Einschätzungen konnten am Infostand mit Klebepunkten dokumentiert werden. (Foto: Stadt Freising)

Viele werden sich noch erinnern: Es war ein neblig-trüber Samstagmorgen, als Mitarbeitende des Stadtplanungsamtes und das beauftragte Planungsteam im November auf dem Wochenmarkt der Stadt Freising selbst an Ständen vertreten waren. "Gehandelt" wurde mit Informationen rund um das Klimaanpassungskonzept der Stadt Freising, kurz: "KLAPS 50".

Mit den Passantinnen und Passanten wurde bei einem heißen Glas Punsch und unter Einhaltung der Corona-Regeln in lockeren Gesprächen über die zunehmend spürbaren Folgen des Klimawandels, insbesondere durch Hitze und Starkregen, diskutiert. Das Klimaanpassungskonzept soll Wege aufzeigen, mit diesen Folgen umzugehen. An den Infoständen wurden am Aktionstag dabei ausdrücklich die Erfahrungen der Freisinger Bürger/-innen gesammelt: Wo ist es im Sommer zu heiß? Wo sind an solchen Tagen schöne, kühle Orte zur Erholung? Wo steht bei Starkregen das Wasser?

Als zu heiß wurde vor allem die Innenstadt empfunden. Als kühle Erholungsräume kristallisierten sich die Isaraue, die Grünzüge an der Moosach und der bewaldete Südhang des Weihenstephaner Bergs heraus. Bei Starkregen gefährdete Orte finden sich nach Kenntnis der Bevölkerung vermehrt am Übergang zwischen Stadt und Moosachaue, entlang der Bäche und Gräben im Stadtgebiet wie dem Thalhauser Graben, dem Wippenhauser Graben oder dem Schleiferbach sowie in der östlichen Innenstadt.

Gleichzeitig konnten Interessierte einen ersten Blick auf die Analyseergebnisse der Klimastudie werfen: Vorgestellt wurden die bioklimatische Belastung des Stadtgebiets, die Analyse der Gefährdung durch Starkregen und die sogenannte "Vulnerabilitätsanalyse", die Gebiete der Stadt identifiziert, die besonders durch die Folgen des Klimawandels betroffen sind. Klares Ergebnis: Die fachliche Analyse und die Einschätzungen der Freisinger/-innen stimmten vielfach überein. Beide identifizierten die Innenstadt als besonders hitzebelastet und die Stadtgebiete entlang der Bäche und Gräben sowie die östliche Innenstadt als besonders gefährdet bei Starkregen.

In Form von "Mindmaps" wurden Anregungen und Ideen gesammelt, möglichst breit aufgestellt Beiträge zur Klimaanpassung zu leisten. Die Bürger/-innen bauen hier stark auf zentrale Leistungen durch die Stadt und nannten häufig eine Begrünung der Innenstadt durch mehr Bäume, auch in mobiler Form, aber auch Dach- und Fassadenbegrünungen.

Neben dem Schwerpunktthema Grün unter möglichen Maßnahmen zur Klimaanpassung wurden auch im Bereich Mobilität Möglichkeiten gesehen, dem Klimawandel zu begegnen. Viele äußerten den Wunsch, die Innenstadt verkehrsberuhigt zu gestalten oder für den Autoverkehr ganz zu sperren. Auch die Förderung des Radverkehrs, u.a. durch einen Ausbau des Radwegenetzes, wurde mehrfach genannt. Die Erfahrungen, Anregungen und Ideen der Bürger/-innen wurden dokumentiert und fließen in die Erarbeitung des Klimaanpassungskonzept ein.

Die Große Kreisstadt Freising und ihr ambitioniertes Konzept für modernen, klimagerechten Städtebau sind im Herbst 2020 vom Bayerischen Staatsministerium für Bauen, Wohnen und Verkehr als eine von acht Modellkommunen für das Projekt "Klimagerechter Städtebau" ausgewählt worden. Die Modellkommunen werden bei der Erarbeitung von Stadtklimakonzepten vom Freistaat unterstützt und die Ergebnisse dann allen bayerischen Kommunen als übertragbare Lösungsansätze zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, auf kommunaler Ebene Strategien zu entwickeln und Strukturen schaffen, die eine Anpassung an den Klimawandel und seine lokalen Folgen ermöglichen. Auf diesem Weg hat das Stadtplanungsamt hat mit seiner Info-Aktion auf dem Wochenmarkt ausdrücklich die Expertise der Bürger/-innen eingeholt.

Mehr zum Thema gibt es online auf den Seiten der Stadt Freising unter www.freising.de / Rathaus / Stadtentwicklung / Klimagerechter Städtebau (https://www.freising.de/rathaus/stadtentwicklung/klimagerechter-staedtebau).

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