„Wir können mit neuen Ideen frischen Wind reinbringen”: Flora Deak, Dominik Angerer und Christian Gürster haben bei der Hilfsorganisation NAVIS e.V. Verantwortung übernommen. Die beiden Ärzte aus Ismaning bei München und der Rettungsassistent aus dem Landkreis Deggendorf leiten jetzt den Fachbereich Medizin.
Einen ersten Fortbildungskurs haben sie bereits veranstaltet, nun trafen sie sich mit Helfern zur Inventur. Alles optimal für einen Einsatz vorbereiten - viel Arbeit an einem langen Wochenende in der neuen Unterkunft in Zieglberg.
Flora Deak ist 29 Jahre, Assistenzärztin am Klinikum Rechts der Isar, spezialisiert sich gerade auf Anästhesie. Sie stammt aus Deggendorf, hat dort schon vor dem Studium im Rettungsdienst gearbeitet. Dabei hat sie Christian Gürster kennengelernt, der sie für NAVIS begeistert hat. 2016 wurde Flora selbst Mitglied, fand es schön, sich einbringen zu können. „Es gab und gibt viel zu lernen”, sagt sie. In der Fachbereichsleitung engagiert sie sich, weil sie es wichtig findet, mehr zu machen als „nur” Einsätze. Ihr Ziel sei es, frischen Wind durch neue Ideen in den Verein zu bringen. Dazu will das Medizin-Team an der Ausbildung arbeiten und neue Leute gewinnen. Genauso wichtig sei es, „alte Hasen” zu halten.
Dominik Angerer, 35, Fachrichtung Anästhesie, ist ebenfalls Assistenzarzt Rechts der Isar. Der gebürtige Münchner wohnt mit Lebensgefährtin Flora in Ismaning, nennt neben anderen NAVIS als Hobby - das sagt alles über seine Motivation. 2010 war er zum ersten Mal im Auslandseinsatz, noch mit einer anderen Hilfsorganisation, bei der Flutkatastrophe in Pakistan. Dann nahm ihn Flora mit zu einem NAVIS-Sommerfest. „Ein cooler Verein, toll aufgestellt in Medizin und Technik”, das habe ihn begeistert. Er ist ein „Blaulichtler”, Mitglied der Feuerwehr. Die Stimmung bei NAVIS gefällt ihm, das tolle Umfeld aus super Ausrüstung und viel Erfahrung.
Der 49-jährige Rettungsassistent beim BRK Deggendorf Christian Gürster ist zugleich Feuerwehrkommandant in seiner Heimatgemeinde Hirschberg. Ein Glücksfall für NAVIS, denn er kennt sich aus in Medizin - und Technik. Seit 2011 ist er dabei: Bei der Anfahrt zu einem Einsatz habe ihn der Notarzt gefragt, was er nächste Woche vorhabe. „Komm doch mit nach Afrika”, habe es geheißen, in Kenia helfe NAVIS den Opfern einer Dürrekatastrophe. Er war sofort Feuer und Flamme, bekam grünes Licht von Chef und Familie. Dann half er in einem sechsköpfigen Team beim Abbau, empfand den ersten Einsatz als Abenteuer. „Des macht Spaß, des machst weiter”, befand er, hat Fortbildungen absolviert und sich „hochgearbeitet” bei NAVIS. Dass er heute Mitglied der Fachbereichsleitung ist, erfüllt ihn mit Stolz: „Mir ham alle den gleichen Antrieb, ticken gleich und das ist das Schöne. Es ist ein Miteinander.” Corona habe gesellschaftlich viel kaputtgemacht, bedauert Christan Gürster. Umso wichtiger sei es, dass sich NAVIS jetzt neu aufstelle. Sein Credo: „Wir müssen alle an einem Strang ziehen, um noch besser zu werden.”