Die Neustadt in Moosburg ist ein ruhiges Wohngebiet. Doch dort befand sich im Zweiten Weltkrieg das größte Kriegsgefangenenlager des Deutschen Reiches: das Stalag VII A. Nach Kriegsende nutzte das US-Militär die Baracken als Internierungslager für Nazis, später siedelten sich dort Heimatvertriebene an.
Ein Projekt der LMU München und der Universität Regensburg arbeitet die komplexe Geschichte des Stadtteils jetzt neu auf. Studierende entwickeln einen Audio-Walk durch die Moosburger Neustadt. Im Sommer soll der Soundspaziergang fertiggestellt und kostenlos nutzbar sein. Am Freitag, 19. Mai stellen die Studierenden um 19 Uhr in der Aula der VHS Moosburg einen Zwischenstand vor. Nach der Präsentation gibt es die Möglichkeit, Anmerkungen zum Audio-Walk einzubringen.
Vom ehemaligen Kriegsgefangenenlager ist im heutigen Moosburg nicht viel erhalten, seine Struktur ist aber noch an den Häusern und Grundstücken der Neustadt erkennbar. Am ehemaligen Lagereingang oder der letzten verbliebenen Gefangenenbaracke wird von den Zuständen des Kriegsgefangenenlagers und dessen Folgenutzung erzählt. Auch wenig erforschte Themen wie die Frauenschicksale unter Gefangenen und Gastarbeiterinnen werden aufgegriffen.