Veröffentlicht am 02.05.2022 08:01

Helden von hier

Lieferten die wertvolle Fracht direkt an die ukrainische Grenze: Peter Berger und Florian Haug (beide FFW Pöring) sowie die privaten Hilfsorganisatoren Vitus Geyer, Christian Beham und Shalima-Naomi Sterzenbach. (Foto: privat)
Lieferten die wertvolle Fracht direkt an die ukrainische Grenze: Peter Berger und Florian Haug (beide FFW Pöring) sowie die privaten Hilfsorganisatoren Vitus Geyer, Christian Beham und Shalima-Naomi Sterzenbach. (Foto: privat)
Lieferten die wertvolle Fracht direkt an die ukrainische Grenze: Peter Berger und Florian Haug (beide FFW Pöring) sowie die privaten Hilfsorganisatoren Vitus Geyer, Christian Beham und Shalima-Naomi Sterzenbach. (Foto: privat)
Lieferten die wertvolle Fracht direkt an die ukrainische Grenze: Peter Berger und Florian Haug (beide FFW Pöring) sowie die privaten Hilfsorganisatoren Vitus Geyer, Christian Beham und Shalima-Naomi Sterzenbach. (Foto: privat)
Lieferten die wertvolle Fracht direkt an die ukrainische Grenze: Peter Berger und Florian Haug (beide FFW Pöring) sowie die privaten Hilfsorganisatoren Vitus Geyer, Christian Beham und Shalima-Naomi Sterzenbach. (Foto: privat)

Insgesamt ca. 115 Tonnen Hilfsgüter wurden von einer privaten Hilfsorganisation aus Kirchseeon und Moosach bei Grafing bereits direkt an die ukrainische Grenze gebracht. Gesammelt wurden vor allem Lebensmittel, Tierfutter, Hygieneartikel und medizinisches Material sowie Schlafsäcke und Decken. Aus einer relativ spontanen Idee, so viele Sachen zu sammeln, dass ein VW-Bus vollgeladen werden konnte, den man dann über die ukrainische Kirche in München in ein Zwischenlager nach Polen bringen konnte, wurden insgesamt fast 115 Tonnen Hilfsgüter. "Zu Spenden aufgerufen wurde ursprünglich nur über den Status unserer WhatsApp-Acounts. Anfangs wurden die Spenden dann in Garagen in Kirchseeon, Falkenberg und Neuried gesammelt, vorsortiert und verpackt", erklärt Bettina Beham von der Moosacher Hilfsorganisation. "Die Spendenbereitschaft war so enorm, dass bald klar wurde, dass ein VW-Bus nicht alles transportieren konnte. Für die ersten beiden Transporte am 4. April wurden uns sehr spontan von den Speditionen Hartung aus Moosach b. Grafing und Fuchs Transporte aus Grafing jeweils ein 40 Tonner LKW und zusätzlich von einer Firma aus Neuried ein Sprinter zur Verfügung gestellt."
Nach diesen beiden Transporten waren sich alle Mitwirkenden einig, dass weiter geholfen werden muss. Am 20. März fand ein erstes Treffen mit dem Kirchseeoner Bürgermeister Jan Paeplow statt. Bei diesem Gespräch wurde die Unterstützung der Gemeinde Kirchseeon in Form der kostenlosen Überlassung der ATSV-Halle zur weiteren Spendensammlung zugesagt. Dort konnten nun in den letzten Wochen jeweils dienstags und samstags Spenden für die humanitäre Hilfsaktion abgegeben werden. Diese wurden dann in der Turnhalle thematisch vorsortiert, in Umzugskisten gepackt und in mehreren Sprachen beschriftet. "Über einen Kontakt zur FFW Pöring wurde uns der Transport von Spenden durch die FFW Pöring angeboten, für welchen der Zornedinger Bürgermeister Piet Mayr großzügig komplett die finanziellen Mittel zur Verfügung stellte", berichtet Beham weiter." Nachdem vergangene Woche die gepackten Umzugskartons an drei Abenden mit tatkräftiger Mithilfe von Mitgliedern der FFW Pöring auf Paletten gestapelt und foliert wurden, konnten am Gründonnerstag das Versorger-Fahrzeug der FFW Pöring und zusätzlich noch ein angemieteter Sprinter beladen werden."
Am Karfreitag, um 4.00 Uhr, starteten dann drei Mitglieder der privaten Hilfsorganisation Kirchseeon/Moosach und zwei Mitglieder der FFW Pöring Richtung Polen in ein Lager der Ukrainischen Kirche Nahe der ukrainischen Grenze. Um 20.00 Uhr konnte die wertvolle Fracht dort ausgeladen und übergeben werden. Von diesem Lager aus wurden die Spenden noch in derselben Nacht in vollgepackten PKW's in die Ukraine gebracht. Mittlerweile ist es zu gefährlich, die Waren in LKWs bzw. größeren Transportern weiterzutransportieren, da diese in der Vergangenheit oft Ziel von Anschlägen geworden sind. Der persönliche Eindruck bei dem kurzen Kontakt am Lager macht uns auf jeden Fall sicher, dass die Güter dringend benötigt werden und alles dafür getan wird, dass sie auch ankommen.
"Unseren herzlichsten Dank möchten wir auf diesem Weg allen sagen, die diese Transporte möglich gemacht haben: allen Spendern von Sachspenden und Geldspenden für Benzin und Maut, den Gemeinden Kirchseeon und Zorneding für ihre großzügige Unterstützung, der ukrainischen Kirche in München für die Organisation der Lager in Polen und Ausstellung der notwendigen Papiere für den Transport, den Speditionen und der FFW Pöring für die Transporte, der Firma neu.gierig für die kostenlose Erstellung und Druck der Plakate und unseren Freunden für die Unterstützung beim Spenden sammeln, annehmen und verpacken.“ so Beham. "Nicht zuletzt möchten wir aber auf keinen Fall die ukrainischen Fahrer vergessen, die unsere Spenden mitten ins Kriegsgebiet bringen. Sie sind die wahren Helden in dieser Kette. Sie riskieren ihre Gesundheit und ihr Leben auf dem letzten Stück dieser humanitären Hilfe."

Natürlich wird die Hilfsorganisation Kirchseeon/Moosach weiterhin Spenden annehmen. Jeden Dienstag, von 17.00 bis 19.00 Uhr, freuen sich die Helfer über Spenden in der ATSV-Turnhalle in Kirchseeon. Welche Sachen gerade am meisten benötigt werden, kann man bei der ukrainischen Kirche in München unter www.ukrkirche.de einsehen. Bei Fragen können man sich auch gerne telefonisch unter 08091/538033 oder per E-Mail unter initiativeukraine@gmail.com an Bettina Beham und die Hilfsorganisation wenden.

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