Veröffentlicht am 15.05.2024 00:00

Landkreis-Tourismus leider unter Fachkräftemangel

Der Tourismus boomt: 2023 gab es knapp 1,3 Millionen Übernachtungen im Landkreis Erding. Doch die Branche braucht dringend Fachkräfte. (Foto: NGG Rosenheim)
Der Tourismus boomt: 2023 gab es knapp 1,3 Millionen Übernachtungen im Landkreis Erding. Doch die Branche braucht dringend Fachkräfte. (Foto: NGG Rosenheim)
Der Tourismus boomt: 2023 gab es knapp 1,3 Millionen Übernachtungen im Landkreis Erding. Doch die Branche braucht dringend Fachkräfte. (Foto: NGG Rosenheim)
Der Tourismus boomt: 2023 gab es knapp 1,3 Millionen Übernachtungen im Landkreis Erding. Doch die Branche braucht dringend Fachkräfte. (Foto: NGG Rosenheim)
Der Tourismus boomt: 2023 gab es knapp 1,3 Millionen Übernachtungen im Landkreis Erding. Doch die Branche braucht dringend Fachkräfte. (Foto: NGG Rosenheim)

Vom Hotel über die Pension bis zur Ferienwohnung – im Landkreis Erding gab es im vergangenen Jahr rund 1.275.200 Übernachtungen. Das sind 13,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Schnitt blieben die Gäste 1,6 Tage im Kreis Erding. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG Rosenheim-Oberbayern beruft sich dabei auf Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik.

„Es kommen reichlich Gäste. Aber die wollen guten Service. Und genau daran hapert es oft”, sagt Manuel Halbmeier von der NGG Rosenheim-Oberbayern. „Die Branche braucht Fachkräfte – von der Hotel-Rezeption über die Bar bis zum Spa. Weder ein Hotelfachmann noch eine Restaurantfachfrau lässt sich durch angelernte Mini-Jobber ersetzen.“ Während der Corona-Pandemie seien die Beschäftigtenzahlen im Gastgewerbe im Kreis Erding deutlich zurückgegangen. Davon habe sich die Branche noch längst nicht erholt. Im Gegenteil: „Mehr Arbeit wird aktuell von weniger Köchinnen, Kellnern und Rezeptionistinnen geschultert. Das geht auf Dauer nicht gut“, so Halbmeier. Schon jetzt würden kräftig Abstriche im Angebot gemacht: Dünnere Speisekarten, weniger Zimmer, dafür mehr Ruhetage

Problem ist hausgemacht

„Gute Leute bekommt die Branche nur über gute Löhne. Und genau daran hapert es: Wer in der Gastronomie arbeitet, hat einfach zu wenig im Portemonnaie. Dazu kommen Arbeitszeiten bis spät in die Nacht und viele spontane Überstunden“, sagt NGG-Geschäftsführer Manuel Halbmeier. Deshalb müsse sich für die Beschäftigten der Gastro-Branche im Kreis Erding beim Lohn dringend etwas ändern. Die NGG Bayern werde am 13. Mai mit den Arbeitgebern vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga Bayern) über einen neuen Tarifvertrag verhandeln. Die Forderung dazu liege bereits auf dem Tisch: „Fachkräfte brauchen einen Einstiegslohn von 3.000 Euro. Außerdem müssen Zuschläge für die Arbeit an Wochenenden und Feiertagen gezahlt werden“, sagt Halbmeier.

Generell sei es notwendig, mehr in den Nachwuchs zu investieren. Denn die Abbrecherquote bei Ausbildungen liege deutlich über dem Durchschnitt anderer Branchen. Das liege an den Arbeitszeiten und dem rauen Klima in den Küchen. „Da hilft es auch nicht, wenn Gäste mit dem Trinkgeld quasi ein Trostpflaster kleben“, sagt der Gewerkschafter. Das Trinkgeld sei übrigens ein beliebtes Argument von Arbeitgebern, die sich gegen faire Löhne stemmten. „Wer in so einem ‚Niedriglohn-Haus‘ arbeitet, dem kann man nur sagen: Job-Wechsel – Tariflohn lohnt sich immer“, sagt Halbmeier.

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