Veröffentlicht am 03.03.2021 16:37

Die Amphibien wandern los!

Amphibienzäune verhindern den Massentod der Tiere beim Überqueren von Straßen. (Foto: H. Frobel)
Amphibienzäune verhindern den Massentod der Tiere beim Überqueren von Straßen. (Foto: H. Frobel)
Amphibienzäune verhindern den Massentod der Tiere beim Überqueren von Straßen. (Foto: H. Frobel)
Amphibienzäune verhindern den Massentod der Tiere beim Überqueren von Straßen. (Foto: H. Frobel)
Amphibienzäune verhindern den Massentod der Tiere beim Überqueren von Straßen. (Foto: H. Frobel)

Milde Temperaturen lassen wieder erste Amphibien auf Wanderschaft gehen. Ehrenamtliche vom BUND Naturschutz retten allein in Bayern jährlich über eine halbe Million Amphibien vor dem Straßentod. Auch bei Langengeisling und Wörth wurden bereits wieder Amphibienzäune aufgebaut.
Ab einer nächtlichen Temperatur von circa 5 °C, besonders bei Regen, wandern Kröten, Frösche und Molche zu den Laichgewässern: „Grasfrosch und Erdkröte zuerst, Teich- und Seefrosch etwas später. Dazu kommen andere Amphibienarten. Genau lässt sich das nicht vorhersagen, denn Frost und Trockenheit können die Wanderung mehrmals unterbrechen“, erklärt Monika Wenger von der Ortsgruppe Wörth. Oft müssen Amphibien Straßen queren und laufen so Gefahr, in Massen überfahren zu werden. Im Umfeld der Laichgewässer kann die Existenz ganzer Populationen auf dem Spiel stehen.

Um Amphibien vor dem Straßentod zu schützen, helfen in Bayern insgesamt 6.000 Freiwillige. Wo sichere Durchgänge fehlen, werden Schutzzäune an Straßen aufgebaut. Die Tiere wandern am Zaun entlang und fallen dann in Fangeimer, die im Boden versenkt sind. „Amphibienretter leeren mehrmals täglich die Eimer, notieren die gefundenen Tierarten und die Anzahl, und tragen die Lurche anschließend über die Straße. So können die Daten mit denen des Vorjahres verglichen werden“, erklärt Wenger. Deutlich wird: Die Tiere haben es regional schwer, stabile Populationen aufzubauen. „Allerweltsarten wie Grasfrosch und sogar Erdkröten werden immer weniger“, bedauert Norbert Hufschmid-Steinmetz von der Ortsgruppe Erding. Deshalb ist jede Hilfe wichtig. Wer die Aktion auch in Erding oder Wörth unterstützen will, findet die lokale Kontaktadresse unter www.bund-naturschutz.de

Nicht nur Straßen sind eine Gefahr, denn die Hauptwanderzeit der Tiere fällt oft mit der Gülleausbringung und Wiesenpflege der Landwirte zusammen. Für die Tiere, die sich tagsüber in der Wiese verstecken, ist Striegeln oder Walzen der sichere Tod. Gülle kann noch Tage nach der Ausbringung deren Gesundheit gefährden. Der BN bittet deshalb Landwirte, die Wiesenpflege und Gülleausbringung vor den Zäunen auf die Zeit nach der Amphibienwanderung zu verschieben. Der BN bietet Landwirten gerne zeitnah Information zu den Wanderbewegungen an den einzelnen Übergängen.

In den Wochen der Wanderung sollten Autofahrer besonders vorsichtig und rücksichtsvoll fahren und die Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen befolgen. Besonders achten sollten sie vor allem auch auf die Helfer, die am Straßenrand Tiere einsammeln. Das Tempo sollte auch auf Straßen reduziert werden, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, auch wenn keine Warnhinweise aufgestellt sind. Wer eine Stelle entdeckt, wo viele Amphibien überfahren werden und noch kein Schutzzaun errichtet ist, meldet das bitte unter amphibien@bund-naturschutz.de

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