Viele Interessierte waren am vergangenen Sonntag, 19. Februar, in den Erdinger Stadtpark gekommen, um sich bei einem Vor-Ort-Termin über die Krähenproblematik zu informieren.
Michael Hamburger, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ELF) im Kreisverband Erding begrüßte die Besucher und den Referenten Thomas Schreder, Wildbiologe und Umweltreferent der Stadt Erding. Auch CSU-Landtagskandidat Rudi Waxenberger, CSU-Bezirkstagskandidatin Gerlinde Sigl, einige Stadträte und Fraktionsvorsitzender Dr. Thomas Bauer waren gekommen, um sich über die Krähenproblematik zu informieren.
„Bereits seit vielen Jahren haben wir im Landkreis Erding ein zunehmendes Krähenproblem. Der hohe Schutzstatus verhindert eine effektive Bestandsanpassung der Tiere. Waren es 2008 noch 68 Brutpaare, so ist die Krähenpopulation 2022 auf 1.200 Paare angewachsen. Für die Artenvielfalt ist diese ungebremste Vermehrung meiner Meinung nach kein Gewinn, wo doch Krähen jungen Rebhühnern und Feldhasen das Leben schwer machen. Nimmt eine Tierart stark zu, so leiden darunter andere Arten”, so Michael Hamburger.
Landwirte meldeten sich und berichteten über Schäden bei der Maissaat. Besonders stark betroffen sind Biobetriebe, die keine Beizmittel verwenden dürfen. Krähen sind sehr intelligent und picken die gesäten Maiskörner Reihe für Reihe aus den Feldern. Diese Flächen müssen zum Teil komplett neu bestellt werden.
Anwohner beklagen dagegen die enorme Geräuschkulisse rund um den Stadtpark. Stark betroffen ist auch die benachbarte Mädchenrealschule, wo zur Brutzeit die Fenster aufgrund des Lärmpegels geschlossen bleiben müssen.
In Erding wurden bereits einige Versuche unternommen, um die Situation in den Griff zu bekommen. Kürzlich hat der Landtag einen Antrag zur Herabstufung des Schutzstatus der Saatkrähe als Bundesratsinitiative auf den Weg gebracht. Der AG ELF Kreisverband wird das Thema weiter verfolgen.