Ein völlig unerwarteter Schicksalsschlag hat das Leben von Cam Tu Huynh und seiner Familie im vergangenen Jahr grundlegend verändert. Am 24. November erlitt der Erdinger Familienvater eine schwere Hirnblutung. Seitdem kämpft er sich mit bemerkenswerter Willenskraft Schritt für Schritt zurück ins Leben – doch die Herausforderungen bleiben gewaltig.
Aktuell befindet sich Cam Tu in einer Langzeittherapie. Seine ersten Gehversuche haben begonnen, der Fokus liegt dabei besonders auf seiner linken Körperseite. Noch sind es lediglich Versuche, die nur mit der Unterstützung von drei Personen möglich sind. Dennoch zeigen sie, wie viel Einsatz und Hoffnung in diesem mühsamen Prozess stecken.
Bald jedoch droht ein harter Einschnitt: Cam Tu muss die Langzeittherapie verlassen. Der monatliche Eigenanteil von über 5.000 Euro ist für die Familie nicht mehr zu stemmen.
Neben den motorischen Einschränkungen leidet Cam Tu unter einer erheblichen Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses. Ursache ist unter anderem eine schwere Schlafapnoe. Zwar erhält Cam Tu Gedächtnistraining und erkennt seine Familie, doch es gibt gute und schlechte Tage. Manche Erinnerungen sind vorhanden, lassen sich aber nur stark zeitverzögert abrufen.
Was die Situation zusätzlich erschwert: In der aktuellen Einrichtung gibt es keine psychologische Betreuung – weder für Cam Tu noch für seine Familie. Zwar kann er essen, sprechen und trinken, benötigt dabei aber Unterstützung.
Seine Frau Lahn möchte ihren Mann im Frühjahr nach Hause holen. Doch dafür müssen zahlreiche Voraussetzungen geschaffen werden. Das Badezimmer muss behindertengerecht umgebaut werden, eine Rollstuhlrampe am Hauseingang ist nötig und ein Treppenlift gehört zu den größten Baustellen. Darüber hinaus braucht es ein verlässliches Netzwerk an medizinischer und therapeutischer Versorgung, möglichst mit Hausbesuchen.
Gesucht werden daher unter anderem ein Neurologe, Physiotherapeuten mit neurologischer Spezialisierung, psychologische oder verhaltenstherapeutische Begleitung, Logopädie, Ergotherapie sowie ein Pflegedienst. Gleichzeitig stellen Therapiekosten, die nur teilweise übernommen werden, weiterhin eine große finanzielle Belastung dar.
An dieser Stelle setzen Freunde der Familie an. Sandra Funke, Brenda Hoigt und Susi Bürger haben sich spontan entschlossen zu helfen. Sie möchten nicht nur Geld zu sammeln, sondern vor allem Netzwerke öffnen: Kontakte zu Ärzten, Therapeuten, Pflegediensten, Handwerkern, Firmen und Fachleuten, die mit Know-how, Ressourcen oder Zeit helfen können.
Die Resonanz ist bereits jetzt überwältigend.
Für die Initiatorinnen ist vieles noch ungewiss. Doch eines ist klar: Sie wollen etwas tun. Sie wollen Menschen zusammenbringen, Ideen teilen und gemeinsam ermöglichen, dass Cam Tu und seine Familie eine Perspektive bekommen.