Ob im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon - Hochbeete werden bei Hobbygärtnern für den Anbau von Gemüse, Salat und Kräutern immer beliebter. Das ist kein Wunder, denn sie sorgen nicht nur für eine gesunde Bereicherung des Speiseplans, sondern haben auch viele weitere Vorteile. So erwärmen sie sich beispielsweise schneller als andere Gartenflächen und ermöglichen dadurch eine deutlich frühere Erntezeit mit gutem Ertrag. Zudem lässt sich der erhöhte Pflanzbereich rückenschonend im Stehen bewirtschaften, während es Schnecken und Kaninchen schwer haben, an die Leckereien heranzukommen ... Rund um Planung, Bau und Bepflanzung eines Hochbeets gibt es einiges zu beachten. Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen:
Klassische Hochbeete findet man heute im Handel vor allem als steckfertige Bausätze aus Holz, Aluminium oder Kunststoff; in vielen Gärten kann man aber auch gemauerte Varianten entdecken. Die meisten haben eine Tiefe von 70 bis 100 Zentimetern. "Ganz unabhängig vom Material lassen sich die Pflanzkästen in zwei Arten unterteilen", erläutert Ludwig Eberspächer, Gartenbauingenieur beim Düngerspezialisten Hauert Manna. "Während die einen mit geschlossenem Boden auch auf betonierten Flächen - beispielsweise im Innenhof - aufgestellt werden können, bestehen die anderen nur aus einem Rahmen, der nach unten zum Erdreich offen ist. Das hat den Vorteil, dass sich die wichtigen Bodenorganismen uneingeschränkt bewegen und überschüssiges Wasser problemlos ablaufen kann." Neben diesen beiden klassischen Varianten werden auch sogenannte Tischhochbeete immer beliebter. Diese stehen auf vier hohen Beinen, haben eine deutlich geringere Pflanztiefe - etwa 20 bis 30 Zentimeter - und kommen vor allem auf Balkonen und Terrassen zum Einsatz.
Optimal ist ein windgeschützter, heller Platz. "Das bedeutet aber nicht, dass der Standort von früh bis spät direkt von der Sonne beschienen werden muss", so Eberspächer. "Selbst wenn das Beet ein Drittel des Tages im Schatten liegt, ist eine ertragreiche Ernte möglich." Aus praktischen Gründen platziert man das Hochbeet in der Nähe eines Wasserhahns. Dann entfällt lästiges Gießkannenschleppen. Tischhochbeete sind dagegen um einiges flexibler und können auch verschoben werden. Einige verfügen praktischerweise sogar über Räder unter den Beinen.
Das Befüllen eines klassischen Hochbeets erfolgt in Schichten: Die unterste besteht immer aus grobem Material wie z.B. kleinen Ästen oder Holzhäckseln. Hier kann sich Wasser sammeln, ohne dass die Staunässe den Pflanzenwurzeln schadet. Darauf wird etwas Erde verteilt, auf die wiederrum eine Lage Grasschnitt oder Kompost folgt. Das organische Material zersetzt sich mit der Zeit, wodurch Wärme entsteht und Nährstoffe freigesetzt werden, die den Pflanzenwuchs fördern.
Den Abschluss bildet das Substrat, in dem das Gemüse wachsen kann. Etwa alle vier bis fünf Jahre sollte so ein Hochbeet komplett neu geschichtet werden. Die Ausnahme bilden Tischhochbeete, bei ihnen verwendet man ausschließlich Pflanzerde.
Blumenkohl, Bohnen, Kartoffeln ... in klassischen Hochbeeten lassen sich fast alle Gemüsearten ziehen. Nicht so empfehlenswert sind allerdings solche, die sehr viel Raum beanspruchen wie z.B. Kürbis. "Um die begrenzte Fläche optimal zu nutzen, wählt man am besten Gewächse, die sich gut ergänzen", erklärt Eberspächer. "Kombiniert man beispielsweise Flach- und Tiefwurzler, kommen diese sich nicht so schnell in die Quere. Auch sollte man darauf achten, dass sich die Arten gut vertragen.
(Quelle: Hauert Manna )