Der geplante Einstieg in die Elektromobilität mit einem fünften Vereinsauto stand im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Carsharing Erding e.V. am 4. April. Die Anschaffung eines weiteren Fahrzeugs ist wegen der stetig steigenden Nachfrage am Carsharing in Erding notwendig, erklärte der Vereinsvorstand in seinem Rechenschaftsbericht. So sei die Anzahl der fahrberechtigten Mitglieder innerhalb eines Jahres um rund 46 Prozent gestiegen: Waren im April 2021 noch 69 Nutzer beim Carsharing Erding e.V. registriert, hat sich die Zahl im April 2022 auf 101 Fahrberechtigte gesteigert. Der Verein betreibt derzeit vier Fahrzeuge, die an verschiedenen Stellplätzen im Stadtgebiet stationiert sind und von den Mitgliedern per App gebucht werden können.
Einen Führungswechsel gab es bei den turnusmäßigen Vorstandswahlen: Tobias List wurde einstimmig zum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Der bisherige Amtsinhaber Alois Neumeier hatte das Amt auf eigenen Wunsch niedergelegt, wird dem Vorstand jedoch weiterhin als Beisitzer angehören. Mit großer Mehrheit im Amt bestätigt wurden außerdem der zweite Vorsitzende Thomas Naumann, Schatzmeister Stephan Treffler und Beisitzerin Christina Treffler. "Unser gemeinsames Ziel ist es, das Erdinger Carsharing-Angebot in den kommenden Jahren weiter auszubauen und somit einen lokalen Beitrag zur Verkehrswende und damit zum Klimaschutz zu leisten", sagte der neu gewählte Vorsitzende List. Die Jahreshauptversammlung fand wie im vergangenen Jahr per Videokonferenz statt.
Schwieriger als erwartet gestalte sich der Einstieg in die Elektromobilität, berichtete der Vereinsvorstand seinen Mitgliedern. Laut einer Kostenaufstellung der Erdinger Stadtwerke müsse man für eine Ladesäule an einem öffentlichen Carsharing-Stellplatz mit Investitionskosten von etwa 9.000 Euro rechnen. Aus dem öffentlichen Förderprogramm des Bundes gebe es lediglich einen Zuschuss in Höhe von bis zu 1200 Euro. Die verbleibende Summe könne der Verein jedoch keinesfalls zusätzlich zur Investition in ein Elektrofahrzeug alleine stemmen, so der Vorstand. Die Stadt Erding lehnte einen Antrag auf Übernahme der Kosten ab. "Während beispielsweise der Flughafen München gerade einen Förderbescheid über 24 Millionen Euro für die Anschaffung elektrisch betriebener Passagierbusse mit entsprechender Ladeinfrastruktur erhalten hat, lässt die Politik kleine Carsharing-Vereine beim Thema Elektromobilität bisher komplett im Regen stehen", erklärt List. Der Verein werde aber hartnäckig bleiben und nicht lockerlassen, bis eine Lösung für die Ladesäule gefunden sei. Dazu liefen derzeit bereits erste Sondierungsgespräche mit möglichen Kooperationspartnern, sagte der Vereinsvorsitzende.
Infos und Fahrzeugbuchung: www.carsharing-erding.de.