Seit November 2023 bietet das Klinikum Landkreis Erding den Patienten der Urologie mit dem „HIFU”-Verfahren ein schonendes, minimalinvasives Behandlungsverfahren bei Prostatakrebs an. „Trotz angespannter Finanzlage sparen wir nicht an Investitionen in medizinische Spitzentechnik zum Wohle der Patienten”, kommentiert Landrat Bayerstorfer den erstmaligen Einsatz des Operationsinstruments am Klinikum.
HIFU steht für „High-Intensity Focused Ultrasound” - „Hochintensive fokussierte Ultraschalltherapie”. „Dabei handelt sich um eine Behandlungsmethode, bei der hochenergetische Ultraschallwellen gezielt auf eine bestimmte Region im Körper, hier die Prostata, gerichtet werden, um befallenes Gewebe zu erhitzen und zu zerstören”, erläutert Chefarzt Dr. Thomas-Daniel Vogt, der über mehrjährige Erfahrung in der HIFU-Behandlung verfügt: „Durch gezielte Ausrichtung des Ultraschalls auf den Tumor in der Prostata kann das Krebsgewebe abgetötet werden, während umliegendes gesunde Gewebe weitgehend verschont bleibt.”
Der Vorteil dieser Therapie liegt in ihrer nicht-invasiven Natur: es sind keine Schnitte oder Einstiche nötig. Dies führt in der Regel zu schnellerer Genesung und weniger Komplikationen im Vergleich zu invasiveren Verfahren. Der Arzt nimmt den Eingriff anhand eines präzisen 3D-Ultraschallbildes am Bildschirm vor. Die Methode ist auch für ältere Patienten mit Begleiterkrankungen geeignet, wenn eine OP nicht möglich oder gewünscht ist. Zudem werden bei Behandlungen, bei denen nicht befallenes Gewebe geschont wird, unerwünschte Nebenwirkungen wie Inkontinenz und Impotenz vermieden.
Prostatakrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Pro Jahr werden etwa 63.400 Neuerkrankungen diagnostiziert. Das sind rund 26 Prozent aller Krebserkrankungen bei Männern. Gefährdet sind vor allem Männer ab 50 Jahren.