Der Bezirk Oberbayern hat zum zweiten Mal den Oberbayerischen Denkmalpreis vergeben. Neben fünf Preisen vergab der Bezirk acht Anerkennungen für vorbildlich sanierte Denkmäler. Eine Anerkennung gab es für die Sanierung der FilialkircheSt. Laurentius und Stephanus in Steinkirchen-Ebering.Die kleine Filialkirche in Ebering, die mit ihrem Zwiebelturm auf den ersten Blick barock anmutet, birgt eine 700 Jahre alte Bau- und Nutzungsgeschichte. Um 1300 entstand der Backsteinbau mit eingezogenem Chor und damit eine der ältesten erhaltenen Kirchen im Erdinger Holzland. Das Chorgewölbe ist spätgotisch. Im 17. Jahrhundert gab es eine barocke Umbauphase. Die mehrere Jahrzehnte baufällige Kirche, deren Dach bereits eingebrochen war, wurde seit 2016 auf höchstem denkmalpflegerischem Standard umfassend saniert. So konnte ein Großteil der historischen Innenausstattung und die jahrhundertealte Empore gerettet werden.
Ermöglicht wurde die Sanierung durch ein hohe Maß ehrenamtlichen Engagements und durch Zuwendungen zahlreicher öffentlicher Stellen. So hatte die Katholische Kirchenstiftung St. Johannes in Steinkirchen (Pfarrverband Holzland) beim Bezirk Oberbayern eine Förderung beantragt und erhalten. Geweiht ist die Filialkirche den beiden Heiligen Laurentius und Stephanus, die im Hoch- und Seitenaltar abgebildet sind. Bei der Sanierung der Kirche förderten Restauratoren längst vergessene Wandgemälde zu Tage.
Alle ausgezeichneten Denkmäler hat der Bezirk Oberbayern gefördert. Kriterien für eine Auszeichnung sind fachliche Qualität, Nachhaltigkeit und Ökologie sowie kulturelle Bedeutung der Denkmäler für Oberbayern. Für sein Förderprogramm Denkmalpflege gibt der Bezirk jährlich rund 2,5 Millionen Euro aus.
„Seit 2004 hat der Bezirk Oberbayern über 30 Millionen Euro Zuwendungen an Kirchenstiftungen, Kommunen und Privatpersonen für die Denkmalpflege vergeben. Das ist ein enormer Rückfluss der Bezirksumlage in die Landkreise und Städte”, so Bezirkstagspräsident Mederer bei der Preisverleihung. „Wir möchten mit dem Preis das enorme Engagement vieler privater und öffentlicher Eigentümer denkmalgeschützter Objekte würdigen und >neues Leben in alten Mauern< fördern.” Die Auswahl traf eine Jury, der neben Bezirkstagsmitgliedern und Bezirksheimatpflegerin Dr. Astrid Pellengahr auch je ein Vertreter des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege sowie des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege angehörten. Das Preisgeld beträgt 2023 insgesamt 19.000 Euro. Informationen zu den ausgezeichneten Denkmälern gibt die Broschüre zum Oberbayerischen Denkmalpreis 2023, die per E-Mail an kommunikation@bezirk-oberbayern.de bestellt oder über www.bezirk-oberbayern.de/Denkmalpreis heruntergeladen werden kann.