„Wir wollen alle dabeihaben.“ Dieses Bekenntnis sei der Grundgedanke hinter dem Sozialpass des Landkreises Freising, sagte Landrat Helmut Petz am Mittwoch, 18. September, anlässlich einer Pressekonferenz zum offiziellen Start. Bedürftige Menschen aus dem Landkreis können den Sozialpass ab sofort formlos beantragen und damit von verschiedenen Vergünstigungen profitieren.
Finanziell schwächere Landkreisbürger, die es sich nicht ohne Weiteres leisten können, sollen trotzdem am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, betonte Landrat Petz. Um den Empfängerkreis zu einfach wie möglich zu ermitteln, knüpft das Landratsamt an bestehende Sozialleistungssysteme an. Den Sozialpass bekommen können die Bezieher von Bürgergeld (aktuell 4750 Personen in 2500 Bedarfsgemeinschaften) Grundsicherung im Alter (624), Sozialhilfe, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (800), Leistungen des Bezirks nach SGB XI und Wohngeld (1212). Das Prinzip: Der Landkreis gibt die Sozialpässe aus, die Gemeinden füllen ihn durch entsprechende Angebote mit Leben. „Wer Wohngeld oder Grundsicherung im Alter bekommt, kann einfach anrufen und wir schicken den Ausweis dann zu“, sagte Werner Wagensonner von der zuständigen Sozialverwaltung.
Ermäßigter Eintritt im Freisinger Schwimmbad „fresch“, in der Eishalle Weihenstephan Arena sowie bei verschiedenen Kulturveranstaltungen: Die Stadt Freising hat sich bereits einige Angebote für die Inhaber des Sozialpasses einfallen lassen, auch private Firmen bieten Ermäßigungen an. „Uns ist es besonders wichtig, dass sich auch Menschen, die nicht so viel im Geldbeutel haben, kulturell weiterbilden können“, sagte der Hallbergmooser Bürgermeister Josef Niedermeier. Deswegen stehen auf der Liste Hallbergmooser Liste unter anderem die Bücherei, die VHS, die Musikschule und der Cultiamo Kunst- und Kulturverein. Tutuguri ist der Kulturverein aus Attenkirchen, der ebenfalls Vergünstigungen anbietet. Weil Bürgermeister Matthias Kern Wert darauf legt, dass „Kinder auch teilnehmen können, wenn es sich die Eltern nicht leisten können“, sind dort beispielsweise Ferienspiele oder Mittagsbetreuung günstiger oder kostenlos.
Neben Freising, Hallbergmoos und Attenkirchen beteiligen sich bisher auch Moosburg, Langenbach und Neufahrn.
Informationen zum Sozialpass und die Angebote der Gemeinden sind auf der Homepage des Landratsamts Freising unter https://lrafs.de/sozialpass zusammengefasst.