Volkshochschulen nehmen ihre historisch gewachsene Aufgabe als Ort der gelebten Demokratie ernst. Das Ziel, für alle offen zu sein und demokratische Bildung vor Ort zu ermöglichen, ist aber kein Selbstläufer. Vielfalt/Diversity ist ein stetiger Prozess und funktioniert nur, wenn alle Beteiligten mit großem Engagement und der Bereitschaft zur Selbstreflexion dabei sind. Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt setzt die vhs ein sichtbares Zeichen für Wertschätzung und Toleranz sowie gegen Diskriminierung in der Arbeitswelt. Anlässlich des Diversity-Tags am 31. Mai testete das Team mittels Jubiläums-Quiz der Charta der Vielfalt das eigene Wissen zur Diversität und tauschte sich im Anschluss über persönliche Erkenntnisse und blinde Flecken aus. Was viele verblüffte, war die Prognose zu Senior*innen: 2040 kommen auf 100 Erwerbstätige 71 Senior*innen (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/14177/umfrage/deutschland-anteil-rentner-an-erwerbsbevoelkerung/). Angesichts der demographischen Entwicklung wird die wichtige Funktion der Erwachsenenbildung deutlich. Gleichzeitig dürfen junge Menschen bei gesellschaftlichen Entscheidungen nicht außer Acht gelassen werden. Daraus folgt für die Volkshochschulen auch programmatisch die Verantwortung, die Gesellschaft bei dem Wandel hin zu einer enkeltauglichen Zukunft zu begleiten.
Außerdem merkten viele im Team, dass sie sich noch intensiver mit den Themen "Sex & Gender" beschäftigen wollen, um die Offenheit für alle auch in diesem Bereich stärker hervorzuheben und in der Programmplanung zu berücksichtigen. Aktuell wird dies vor allem in Form der gendergerechten Sprache verwirklicht. Neben den Optimierungspotenzialen wurde aber auch deutlich, dass die vhs schon einiges auf den Weg gebracht hat, um offen für alle zu sein. Unter der Rubrik Inklusive vhs findet sich zum Beispiel der Vortrag Politik – Mal ganz einfach in leichter Sprache oder die Computer- und Smartphone-Sprechstunde für Senior*innen, um der digitalen Kluft entgegenzuwirken. Menschen mit Hörschädigung können zudem eine mobile Hörfunkanlage für ihren Kursbesuch erhalten. Um finanziell für alle offen zu sein, bietet die Volkshochschule darüber hinaus unter dem Stichwort Bildung für alle Personen mit Anspruch auf Grundsicherung oder ALGII gegen 1,00 Euro eine Vortragskarte oder eine Kursdoppelstunde an. Auch für die Integration ist die Volkshochschule eine wichtige Anlaufstelle in der Region. So sind etwa im aktuellen Semester 24 kostenlose Kurse für Ukrainer*innen, 28 Integrationskurse und ein Alphabetisierungskurs eingeplant.
Das Fazit der Volkshochschule: Offenheit für alle ist für uns nicht nur ein Motto, sondern wir arbeiten täglich daran.