Einen starken Eindruck hat der EHC Klostersee zum Bayernliga-Auftakt hinterlassen. Die Auswärtsaufgabe beim Liganeuling ESV Eisbären Burgau haben die Grafinger mit einem 10:2-Kantersieg souverän gemeistert. Head-Coach Thomas Vogl wollte den Puck dennoch flach halten und sah vor allem auch keinen Anlass zu überbordender Euphorie: „Das Ergebnis war top und auch die gezeigte Leistung über weite Strecken so, wie ich und wir uns das vorstellen. Allerdings gab´s auch Dinge, die wir besser lösen können und müssen.“ Explizit gemeint hat der Cheftrainer der Rot-Weißen die hektische Anfangsphase („Da müssen wir cooler agieren und einfach mehr Ruhe in die eigenen Aktionen bringen“) und die fehlende Disziplin bei zu häufig unnötigen Strafbankaufenthalte.
Kurz vor der Schließung des ersten Transferfensters hat sich beim EHC personell noch einmal etwas getan. Mit Ole Krüger sorgt ein junger Verteidiger insbesondere für mehr Tiefe in der Hintermannschaft. „Wir sind in der Abwehr sehr dünn besetzt und werden beruflich bedingt auch nicht immer alle Jungs zur Verfügung haben, ganz abgesehen von möglichen Verletzungen“, erklärte der Sportliche Leiter Marc Kerndl zur Verpflichtung des seit wenigen Tagen 21 Jahre alten Defenders, der zuletzt für den Oberligisten EC Peiting auflief und die prägenden Nachwuchsjahre beim EV Landshut durchlaufen hat. Von dort kennt ihn auch „Birdie“ Vogl: „Wir waren jetzt nicht unter Zugzwang, aber nachdem Ole am Markt war und auch zu uns wollte, haben wir zugegriffen.“
Am bevorstehenden Wochenende haben es die Klosterseer mit zwei Gegnern zu tun, die in der letzten Saison nicht zu den Anwärtern auf die Playoff-Teilnahme zählten und dabei letztlich auch keine Rolle spielten und ihre personellen Planungen für die nun laufende Spielrunde fast schon revolutionär darauf ausgerichtet haben wie kaum ein anderer Standort im Bayerischen Oberhaus. Sowohl die Buchloe Pirates, am Freitagabend (20 Uhr) Auswärtsgegner der EHCler, wie auch die Dingolfing Isar Rats, die am Sonntag um 17.30 Uhr in der Wildbräu-Arena ihre Visitenkarte abgeben, angelten sich zur Verstärkung ihrer Teams langjährige und gestandene DEL2-Profis und werden daher vielfach als Geheim-Tipps für eine Top-Platzierung gesehen.
Bei den Allgäuern heuerte der Deutsch-Waliser Joseph „Joey“ Lewis (33 Jahre / zuletzt ESV Kaufbeuren) an, die Niederbayern bedienten sich mit dem Deutsch-Tschechen David Zucker (38/davor EV Landshut) ebenfalls in der unmittelbaren Nachbarschaft. „Transfers, die du auch finanziell gesehen erst einmal realisieren musst“, kommentierte Kerndl vielsagend.