Es ist nur ein sehr kleiner Kreis, dem die Ehre zuteil wird, für „besondere Verdienste um das Ansehen des Landkreises Erding” mit dem Goldenen Ehrenring ausgezeichnet zu werden. Seit der Einführung im Jahr 1955 erhielten den Ring erst 22 Personen, maximal zwölf lebenden Bürgern darf er zugeschrieben werden.
Nun ehrte Landrat Martin Bayerstorfer damit neu vier Persönlichkeiten: Es sind dies Barbara „Betty“ Hackl aus Eschlbach (Gemeinde Bockhorn), Josef Biller aus Erding, Jakob Schwimmer aus St. Wolfgang und Rudolf Ways aus Moosinning. Sie alle haben sich mit jahrzehntelangem kommunalpolitischem Engagement verdient gemacht. Das goldene Schmuckstück wurde gefertigt von Goldschmied Guido Krutscher aus Erding.
Barbara Hackl engagierte sich 16 Jahre im Pfarrgemeinderat und wurde 1984 zur Kreisrätin gewählt. Im Kreistag war sie in der Folge 24 Jahre lang für die CSU Mitglied. Als CSUlerin und engagiert in der Frauenunion beschäftigte sich Barbara Hackl vor allem mit sozialen Themen und setzte sich für junge Familien, Kranke und Menschen in Notsituationen ein. Ab 2005 war sie überdies fünf Jahre lang Richterin im Ehrenamt am Sozialgericht in München. Damit nicht genug: Ab 1972 war Hackl für 35 Jahre Ortsbäuerin von Eschlbach, 1990 stellvertretende und ab 1997 Kreisbäuerin.
Josef Biller erhielt die Auszeichnung vor allem für seine Verdienste um die Bildung im Landkreis. Er war 19 Jahre lang Leiter der Berufsschule, die er - wie Leiter Bayerstorfer betonte - stets ausbaute. Zeitweise leitete er auch die benachbarte FOS/BOS. Auch beim Aufbruch des Landkreises in Sachen Bildungsregion 2013 engagierte sich Biller. Josef Billers stand erst der CSU in Langengeisling und von 1993 an zwei Jahre in Erding vor. Von 1987 bis 2009 war er auch im CSU-Kreisvorstand sowie 30 Jahre Kreistagsmitglied. Der Landrat erinnerte auch an Josef Billers Engagement im Sport: Von 1988 bis 2015 führte er die Radsportabteilung des TSV Erding vor. Unter seiner Regie fand in Erding 1991 sogar die deutsche Meisterschaft im Einzelzeitfahren statt.
Seinen Parteifreund und früheren Stellvertreter Jakob Schwimmer. nannte Landrat Martin Bayerstorfer einen „Vollblutpolitiker und Menschenfreund“, dessen Einsatz für die Allgemeinheit 1968 in der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) St. Wolfgang startete. Hier war er nicht nur Orts-, sondern auch Diözesan- und stellvertretender Bundesvorsitzender. Jakob Schwimmer wurde gleich zu Beginn seiner politischen Karriere 1978 zweiter Bürgermeister in St. Wolfgang, kurz später für 31 Jahre erster Bürgermeister. Über vier Jahrzehnte und bis heute ist er Kreistagsmitglied, stellvertretender Landrat war er von 2014 bis 2020. Darüber hinaus hat der Geehrte schon über 40 Ehrenämter ausgefüllt.
Auch 40 Jahre im Kreistag war Rudolf Ways aus Eichenried - für die SPD, deren Fraktionssprecher er von 1994 bis 2002 war. Ways war zudem SPD-Ortsvorsitzender von Moosinning von 1975 bis 2001. Von 1996 bis 2008, war er Rathausoberster seiner Gemeinde. Rudolf Ways, selbst legendärer Fußballer, engagierte sich von 1974 bis 1987 auch im Vorstand des FC Moosinning, aus dem er einen Mehrspartenverein machte. Ehrenamtlich tätig ist er auch im VdK.