In Obersüßbach und Umgebung engagiert sich seit mehreren Jahren eine kleine, aber hochmotivierte Gruppe für den aktiven Tier- und Naturschutz.
Die Arbeitsgemeinschaft „Drohne – Wildtiere und Natur“ setzt auf den Einsatz moderner Thermaldrohnen, um insbesondere Rehkitze vor dem Tod durch Mähwerke zu bewahren.
Der Tierschutz hört dabei jedoch nicht bei der Rehkitzrettung auf – die Gruppe übernimmt inzwischen eine ganze Bandbreite an lebensrettenden und präventiven Einsätzen.
Seit der Gründung im Jahr 2019 konnten durch das Team über 530 Rehkitze vor dem sicheren Mähtod gerettet werden.
Die Zahlen sprechen für sich: Rund 2.850 Hektar Fläche wurden dabei abgeflogen, über 12.000 Kilometer zurückgelegt – alles ehrenamtlich und oft mitten in der Nacht. Viele Einsätze beginnen gegen 1 Uhr früh und enden nicht selten erst spät am Abend, wenn die Drohnen für den nächsten Tag vorbereitet werden.
Neben der Rehkitzrettung umfasst das Einsatzspektrum mittlerweile auch die Prävention von Flurschäden durch Wildtiere, die Bestätigung von Schwarzwildbeständen zur Unterstützung jagdlicher Betriebssicherheit sowie Suchaktionen nach vermissten Personen oder Haustieren. Auch die Unterstützung von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) gehört inzwischen zu den Aufgaben der AG Drohne.
Mitglieder wie Thomas, Rico, Harald, Lucas und Matthias bringen nicht nur technisches Know-how und Leidenschaft ein, sondern auch ein hohes Maß an Verantwortung.
Denn jährlich fallen in Deutschland über 100.000 Wildtiere der Wiesenmäher zum Opfer – eine Zahl, die durch gezielten Drohneneinsatz deutlich gesenkt werden kann.
Besonders betroffen sind Rehkitze, die von ihren Müttern zum Schutz ins hohe Gras abgelegt werden. Beim Herannahen von Maschinen ducken sich die Jungtiere instinktiv, anstatt zu fliehen – mit oftmals tödlichen Folgen.
Thermaldrohnen ermöglichen eine effiziente Absuche von bis zu 30 Hektar pro Stunde – je nach Gelände. Doch Technik, Wartung und Betrieb verursachen jährlich hohe Kosten. Um diese Arbeit dauerhaft sicherzustellen, ist die AG auf Spenden und Unterstützung angewiesen.
Auch rechtlich bietet der professionelle Einsatz Vorteile:
Nach jedem Flug erhalten Landwirte und Lohnunternehmer eine elektronische Bestätigung über die durchgeführte Absuche. Dieser Nachweis kann sie vor Bußgeldern schützen, die drohen, wenn Flächen ohne vorherige Kontrolle gemäht werden und Wildtiere zu Schaden kommen.
Wer mehr über die Einsätze erfahren oder mithelfen möchte, kann sich gerne melden. Informationsmaterial zur Rehkitzrettung ist ebenfalls auf Anfrage erhältlich.
Ansprechpartner:
Matthias Schuh
Mobil: 0171 6810781
E-Mail: dustymiller@t-online.de
Die AG „Drohne – Wildtiere und Natur“ sucht Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen oder durch finanzielle Unterstützung helfen möchten. Ob als Helfer bei Einsätzen, als Unterstützer im Hintergrund oder durch eine Spende – jeder Beitrag zählt. Besonders in der Zeit von Mitte April bis August, wenn die Wiesen zur Kinderstube für Wildtiere werden, ist jede helfende Hand willkommen.