Während einer Lagebesprechung in der Kreiseinsatzzentrale hat Landrat Helmut Petz am Samstag um 16.30 Uhr den Katastrophenfall festgestellt.
Aufgrund starker, langanhaltender Regenfälle sind viele Bäche im Landkreis am Samstag voll- und übergelaufen und haben großflächige Bereiche des Landkreises in eine Seenlandschaft verwandelt. Da die Niederschläge voraussichtlich mindestens bis Sonntagmittag andauern werden, drohen vor allem im Bereich von Amper und Glonn rekordverdächtige Pegelstände.
Freisings Kreisbrandrat Manfred Danner während der Lagebesprechung am Samstagnachmittag: „Anhand einer Simulation haben wir die Situation eines hundertjährigen Hochwassers durchgespielt, schließlich droht uns genau dieses Szenario. Im Landkreis bereiten uns vor allem Glonn und Amper große Sorgen. Wir befürchten für den Ort Hohenkammer genauso eine großflächige Überschwemmung wie für alle Orten entlang der Amper - und dies voraussichtlich noch mit hoher Fließgeschwindigkeit.”
Dies heiße, dass Keller volllaufen, Häuser überflutet werden könnten und auch Lebensgefahr bestehen könne. Die Bürgerinnen und Bürger sollen sich frühzeitig auf eine derartige Extremsituation vorbereiten und zum Beispiel auch die Keller leerräumen.
Das staatliche Bauamt Freising und der Landkreisbauhof haben mittlerweile einige Straßen im Landkreis aufgrund von Überschwemmungen gesperrt:
- Die Ortsdurchfahrt Aiterbach
- Die Staatsstraße St 2054 von Aiterbach nach Zolling
- Die Staatsstraße St 2045 von Sillertshausen durch Seysdorf
- Die Kreisstraße FS 16 von Bergen über Niederambach
- Die Kreisstraße FS 27 von Berghaselbach über Siechendorf
- Die Kreisstraße FS 7 zwischen Geierlambach und Helfenbrunn
- Die Kreisstraße FS 6 Allershausen Kreisverkehr bis Leonhartsbuch
Darüber hinaus wird Kreisbrandrat Danner mit seinen Einsatzkräften vor allem auch die Situation an der Autobahn A9 im Bereich Allershausen im Auge behalten. Sollte auch hier eine Überflutung drohen, müsse man auch eine Sperrung der A9 ins Auge fassen.
Die Kreiseinsatzzentrale in der Feuerwache 1 in Freising ist seit Samstag um 8 Uhr besetzt und wird bis auf Weiteres rund um die Uhr im Einsatz bleiben. Von Samstagmorgen bis zur Lagebesprechung um 16 Uhr hatten die Zentrale bereits 120 Einsätze im Landkreis Freising koordiniert.