Die Digitalisierung des Klinikums Freising schreitet zügig voran. So hat nun seit kurzem auch die Intensivstation eine eigene digitale Patientendatenverwaltung. Messdaten von Schwerkranken lassen sich in Echtzeit automatisch übermitteln und zentral speichern für weitere Analysen. Nachdem in den vergangenen Monaten bereits alle Normalstationen des Klinikums Freising erfolgreich auf eine digitale Patientendatenverwaltung umgestellt wurden, ist seit Mitte November 2025 auch auf der Intensivstation und dem Intermediate-Care (IMC)-Bereich ein spezielles Patienten-Daten-Management-System (PDMS) in Betrieb. Ein PDMS ersetzt die papierbasierte Dokumentation, um die Verwaltung der riesigen Datenmengen zu erleichtern, die durch die vielen angeschlossenen medizinischen Geräte entstehen. Dementsprechend erfasst ein PDMS automatisiert Vitalparameter, Beatmungsdaten und andere klinische Daten direkt von Medizingeräten wie Monitoren und Beatmungsgeräten. Ebenso läuft die gesamte Verordnung digital. „Ziel ist es, die Patientenversorgung zu verbessern, Fehler zu reduzieren und die Arbeit des medizinischen Personals zu unterstützen”, erklärt Oberarzt und Facharzt für Anästhesiologie Dr. René Weischenberg, der in den vergangenen zwölf Monaten die PDMS-Einführung auf der Station fachlich und organisatorisch begleitet hat. „Bei einer Reanimation zum Beispiel werden alle Vitalwerte sofort automatisch dokumentiert, statt dass wir dies nachträglich händisch tun zu müssen.” Ebenso lassen sich jetzt Verläufe, basierend auf oft riesigen Datenmengen, bequemer betrachten”, stimmt Frau PD Dr. Daniela Hauer, Chefärztin der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin, ihrem Kollegen zu. „Aber alle Werte, die in das PDMS einlaufen, müssen von uns selbstverständlich noch validiert werden!” Die Qualität der Patientendaten steige deutlich an. Nach dem erfolgreichen Start wird laut Dr. Weischenberg die Entwicklung und der Ausbau der digitalen Patientenakte weitergehen: „Ein PDMS ist nie fertig!” Laut Frau Dr. Daniela Hauer sei bereits kurzfristig geplant, auch Perfusoren-Daten automatisiert im PDMS zu erfassen. Ebenso möchte man künftig die Mikrobiologie strukturiert erfassen und ggf. gestützt durch ein Clinical Decision Support System (CDSS) auswerten.