Die unausweichlichen Debatten rund um die Suche nach einem geeigneten Atommüll-Endlager haben zuletzt an Fahrt aufgenommen. Grund ist der "Zwischenbericht Teilgebiete" der Bundesgesellschaft für Endlagerung, der etwa die Hälfte des Bundesgebiets für prinzipiell geeignet erklärt hat. Auch Teile des Landkreises Freising gehören dazu. Bei der Bestimmung wurden zahlreiche Faktoren unter Tage, also beispielsweise die Bodenbeschaffung, mit einbezogen. Damit ein mögliches Endlager stabil und sicher ist, benötigt es große Gebiete mit homogenen geologischen Wirtsgesteinen, wie Steinsalz, Ton oder Granit. Steinsalzvorkommen sind eher im Norden, Tonkonfigurationen eher in Mitteldeutschland und Granitfelder vor allem in Baden-Württemberg sowie Bayern zu finden.
Der Zwischenbericht ist der erste große Schritt innerhalb des Auswahlverfahrens, das im sogenannten Standortauswahlgesetz verankert wurde. Nach dem Prinzip der „weißen Landkarte“ und gemäß der Trichtermethode werden nun weiterhin Stück für Stück nicht geeignete Gebiete herausgefiltert, bis 2031 ein geeignetes Endlager gefunden werden kann. Dieser Findungsprozess für ein geeignetes Endlager ist an eine hohe Fachlichkeit und an eine tatsächliche Umsetzungsstrategie gebunden. Die nächsten zehn Jahre werden genutzt, die 52 Prozent der in Frage kommenden Flächen weitreichender zu untersuchen. Dabei werden auch überirdische Kriterien, wie die Bevölkerungsanzahl, - dichte und ähnliches, berücksichtigt.
Auch wenn die tatsächliche Entscheidung, die letztlich vom Deutschen Bundestag getroffen wird, noch in weiter Ferne liegt, muss man wachsam bleiben, aber eben jetzt nicht hektisch agieren. Dies ist die Stunde der bundesweiten Fachbehörden und der politisch überregionalen und parteiübergreifenden Zusammenarbeit. Nur durch ein Zusammenspiel aus Fachlichkeit, Transparenz und politischem Weitblick kann man gemeinsam zu einer verträglichen Lösung des Generationenproblems der Atommüll-Endlagerung kommen.