Veröffentlicht am 01.04.2022 11:07

Lehrer Lampe und Co. stehen in den Startlöchern

Autsch! Der Hasenmax bekommt das Ohr noch länger gezogen. (Foto: sbg)
Autsch! Der Hasenmax bekommt das Ohr noch länger gezogen. (Foto: sbg)
Autsch! Der Hasenmax bekommt das Ohr noch länger gezogen. (Foto: sbg)
Autsch! Der Hasenmax bekommt das Ohr noch länger gezogen. (Foto: sbg)
Autsch! Der Hasenmax bekommt das Ohr noch länger gezogen. (Foto: sbg)

Alle Jahre wieder zur Osterzeit können Groß und Klein die Häschenschule in Ottenhofen bewundern. Pünktlich zum Fest werden auch heuer Lehrer Lampe, der Fuchs und all die anderen Akteure am Brunnen bei der Kirche an ihrem gewohnten Platz zu finden sein. Initiator Josef Greckl und seine fleißigen Helfer legen sich wieder mächtig ins Zeug, um die Stroh-Langohren gewohnt lebhaft in Szene zu setzen.

Mit einem einfachen Strohhasen und einem geschmückten Osterbrunnen fing 2002 alles an. Damals hatte die Garten- und Heimatfreunde, dessen Vorsitzende Josef Greckls Mutter Elisabeth zu der Zeit war, die Idee, Ostern in Ottenhofen bunt zu gestalten. Inspiriert von dem bekannten Kinderbuch "Die Häschenschule" von Albert Sixtus, begann Josef Greckl dann 2005, seine eigenen Ideen umzusetzen. Als Schreiner an der Bayerischen Staatsoper baut er normalerweise Bühnenbilder, jetzt mussten also die Kulissen für eine Dorfschule her. In Eigenarbeit entstanden so über die Jahre nicht nur die Pulte der Hasenschüler, auch eine Garderobe, der Hühnerstall, das Plumpsklo und manch andere liebevolle Deko erschuf Greckl und arbeitet seitdem stetig an der detailgetreuen Darstellung der Szenerie.

Die ersten Hasen wurden noch von den Damen des Gartenbauvereins hergestellt und mit alten Kleidern versehen. Stroh, Metall und Holz sind die Bestandteile, aus denen die Hauptdarsteller bestehen. Je nach Szenerie verändern sich jährlich Mimik und Gestik der Protagonisten, denn wie im richtigen Leben ist auch der Schulalltag in der Häschenschule nicht immer gleich. Fast jährlich dürfen die Schüler etwas neues Lernen. So waren schon der Rotfuchs, das Huhn oder das Leben im Kirchturm Thema. Dem Hasenmax, der immer nur Unfug im Kopf hat, hat der Lehrer auch schon mal das Ohr langgezogen – eine schmerzhafte Erfahrung für den Frechdachs

Beim Aufbau hilft alljählich ein Team von "Ehrenamtlichen". Vier bis fünf Leute plus Familienangehörige sind immer daran beteiligt, die Hasenbande – mittlerweile sind es mehr als 30 Exemplare – vom elterlichen Heuboden zu bugsieren, auf die andere Straßenseite zum Brunnen zu bringen und dort in Szene zu setzen.

Bei der Häschenschule steht eine Spendenkasse bereit, in der alljährlich einige Hundert Euro zusammenkommen, die Josef Greckl in Hilfsprojekte investiert. Bei so viel Liebe zum Detail wundert es nicht, dass jährlich viele Besucher nach Ottenhofen kommen, um die Hasen am Brunnen zu sehen. Manche entdecken die Schule bei der Durchfahrt, andere machen extra einen Tagesausflug, weil sie die Häschen in den Medien gesehen haben. Bei einem so großen Bekannheitsgrad werden sicher auch heuer wieder viele große und kleine Menschen den Weg nach Ottenhofen finden.

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