20 Erdinger waren auf Einladung von vhs und dem Landratsamt an den Erdinger Bahnhof gekommen, um sich über die Bedienung der Fahrkartenautomaten und das Zonensystem des MVV zu informieren. Tanja Scharnagel und Julian Pfättel von der ÖPNV-Stelle des Landratsamtes führten die Beratung durch.
„Ich fahre immer wieder mal mit der S-Bahn nach München oder in den Süden der Landeshauptstadt. Da ist es doch jedes Mal recht kompliziert, die richtige Fahrkarte auszuwählen“, begründete Sieglinde, warum sie an der Informationsveranstaltung teilnahm. Insgesamt herrschte unter den Teilnehmern die einhellige Meinung, dass es wohl in keiner Stadt in Deutschland so unübersichtlich und schwierig sei, den korrekten Fahrschein auszuwählen. Scharnagel und Pfättel gaben sich alle Mühe, das Thema zu beleuchten: „Das ganze MVV-Netz ist in zwölf Zonen eingeteilt: im Zentrum die M-Zone der Stadt München und rundherum elf Zonen, die auf den Plänen farbig unterteilt sind“, sagte Scharnagel. Man müsse also einfach seine eigene Zone plus alle Zonen, die man durchfährt, zählen und diese bezahlen. Wer eine Streifenkarte nutzt, muss für jede Zone zwei Streifen abstempeln. „Da Erding, als Besonderheit, auf der Grenze zwischen zwei Zonen liegt, kann man sich die kürzere Strecke auswählen – das bedeutet etwa zum Flughafen ist es vom Erdinger Bahnhof nur eine Zone, von St. Kolomann aber sind es zwei.“
Am einfachsten sei es, wenn man in den Fahrkartenautomaten den Abfahrtsbahnhof und das Ziel eintippe, „der Automat schlägt dann immer die günstigste Variante vor. Sehr oft ist das eine Tageskarte im Vergleich zu Einzelfahrten oder Streifenkarten oder auch eine Gruppen-Tageskarte, wenn mehr als zwei Personen gemeinsam fahren.“ Zu beachten sei bei den Tageskarten die Varianten „bereits entwertet“ für den heutigen Tag oder „zum Selbstentwerten“, dann müsse man diese Karte am Fahrtag selber abstempeln.
Mehrere Fragen gab es von den Teilnehmern, ob man mit dem Ticket nur S-Bahn oder auch Bus, Tram und U-Bahn fahren dürfe, wie man denn eine Fahrrad-Karte löst, wie man bezahlt, wenn am Automat kein Schlitz mehr für Bargeld vorhanden ist oder wie man eine Bahnkarte über das MVV-Netz hinaus lösen kann. Laut den Beratern des Landratsamtes sei dies alles mit dem Automaten möglich, man könne sich aber auch bei der MVV-App auf dem Smartphone informieren oder in den Broschüren „Einfach – so geht MVV!“ und „MVV-Netz“. Wichtig sei jedoch, dass man mit dem Ticket immer nur in einer Richtung fahren darf, nicht hin und her – außer mit den Tageskarten, da sei das möglich. „Das hört sich jetzt alles so logisch an – aber ob ich das in ein paar Wochen auch noch weiß“, sagte der einzige Mann unter den Teilnehmern etwas zweifelnd.