Veröffentlicht am 30.05.2023 10:18

Nötiger Booster für Neubauten

Den Schlüssel einer neuen Wohnung in Händen zu halten wird künftig immer schwerer erreichbar. (Foto: IG Bau)
Den Schlüssel einer neuen Wohnung in Händen zu halten wird künftig immer schwerer erreichbar. (Foto: IG Bau)
Den Schlüssel einer neuen Wohnung in Händen zu halten wird künftig immer schwerer erreichbar. (Foto: IG Bau)
Den Schlüssel einer neuen Wohnung in Händen zu halten wird künftig immer schwerer erreichbar. (Foto: IG Bau)
Den Schlüssel einer neuen Wohnung in Händen zu halten wird künftig immer schwerer erreichbar. (Foto: IG Bau)

Neues Wohnen im Kreis Erding: 2022 wurden einer Meldung der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt zufolge im Landkreis Erding insgesamt 717 Wohnungen neu gebaut, darunter 356 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Das sind 158 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Insgesamt investierten Bauherren im vergangenen Jahr im Kreis Erding rund 185,2 Millionen Euro für den Wohnungsneubau. Die IG BAU Oberbayern beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Für das laufende Baujahr warnt der IG BAU-Bezirksvorsitzende Harald Wulf vor einem weiteren Abwärtstrend: „Bauvorhaben werden auf Eis gelegt. Denn hohe Baukosten treffen auf hohe Zinsen und hohe Hürden beim Bauen durch staatliche Auflagen und Vorschriften. Das ist ein toxischer Mix für den Wohnungsbau.” Die Kaufpreise beim Neubau seien längst „aus den Fugen geraten” und die Mieten „klettern enorm nach oben” - vor allem bei neu gebauten Wohnungen. Entscheidend sei jetzt, was gebaut werde: „Die Wohnungen müssen zur Lohntüte der Menschen passen. Es kommt darauf an, vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen zu bauen”, sagt der Vorsitzende der IG BAU Oberbayern, Harald Wulf.

Gebraucht werde jetzt ein „Booster für den Neubau” von sozialen und bezahlbaren Wohnungen. Wulf appelliert an die heimischen Bundestagsabgeordneten, sich in Berlin für ein „massives Aufstocken der Fördergelder” stark zu machen. Aber auch das Land Bayern sei mehr gefordert. „Für mehr Sozialwohnungen und für mehr bezahlbare Wohnungen muss der Staat - müssen Bund und Länder - bis 2025 mindestens 72 Milliarden Euro in die Hand nehmen”, sagt Harald Wulf. Der Gewerkschafter beruft sich dabei auf Berechnungen von zwei Wohnungsbau-Studien, die die IG BAU beim Pestel-Institut (Hannover) und beim Bauforschungsinstitut ARGE (Kiel) mit in Auftrag gegeben hat. Konkret werde ein Sondervermögen von 50 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau benötigt. „Nur dann kann es noch klappen, bundesweit 100.000 Sozialwohnungen pro Jahr zu bauen”, so der IG BAU-Bezirkschef. Zusätzlich seien 22 Milliarden Euro für den Neubau von 60.000 bezahlbaren Wohnungen dringend erforderlich. Davon profitiere schließlich auch der Kreis Erding.

Außerdem drängt die IG BAU auf ein „schlankeres Baugesetzbuch”: „Es geht um das Durchforsten von Gesetzen, Verordnungen und Normen, auf das die Branche seit Jahren wartet. Das muss jetzt passieren - und nicht irgendwann im nächsten Jahr”, fordert Wulf.

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