Am 30. Oktober werden die Uhren von Sommer- auf Winterzeit umgestellt. Seit 2012 steht dieser Termin auch für den von der Polizei und Sicherheitsverbänden initiierte bundesweite Tag des Einbruchschutzes. Durch die früh einsetzende Dämmerung haben Einbrecher ein leichteres Spiel. Auch deswegen warnen Sicherheitsverbände und Polizei vor gesteigerter Einbruchsgefahr in den dunklen Wintermonaten bis in den März. Entgegen landläufiger Meinung erfolgen Einbrüche häufig zur Tageszeit, wenn die Bewohner nicht zu Hause sind, also zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit, aber auch am frühen Abend oder an den Wochenenden. 37 Prozent aller Wohnungseinbrüche wurden im letzten Jahr durch Tageswohnungseinbrecher begangen. Die Anzahl der Wohnungseinbrüche im Freistaat ist wegen der Corona-Pandemie allerdings erneut deutlich zurückgegangen. Wie aus einer Statistik des Bayerischen Landeskriminalamtes (BLKA) hervorgeht, sind die Einbruchszahlen im vergangenen Jahr im Vergleich zum Jahr 2020 um 44,5 Prozent gesunken - und bereits 2020 verglichen zu 2019 um 3,7 Prozent. Außerdem konnten 955 Einbrüche durch aufmerksame Zeugen, Alarme sowie einbruchssichere Fenster und Türen verhindert werden, so das Bayerische Innenministerium.
37 Einbrecher wurden bei der Tat festgenommen. Das Risiko, Opfer eines Einbruchs zu werden, ist auf 18 Fälle pro 100.000 Einwohner gesunken. "Neben hoher Polizeipräsenz und konsequenten Kontrollen sind wir auf aufmerksame Bürgerinnen und Bürger angewiesen", betont der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU). "Nachdem die Corona-Schutzmaßnahmen zurückgefahren wurden, werden auch die Einbrecher ihre Aktivitäten sicherlich wieder verstärken."
Oft lässt sich die Sicherheit der eigenen Wohnung nach Angaben des Innenministers auf einfache Art und Weise verbessern. Dafür böten das Bayerische Landeskriminalamt (BKA) und die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen im Freistaat eine kostenlose Beratung an.
Die Einbrecher verursachten im vergangenen Jahr bundesweit beim Wohnungseinbruch einen Schaden (nur Diebesgut/Beute) von 146,6 Millionen Euro (2020: 216 Millionen Euro). Eingebrochen wurde weiterhin meist über leicht erreichbare Fenster und Wohnungs- bzw. Fenstertüren. Viele Einbrüche können nach wie vor durch richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik verhindert werden. Dass Präventionsmaßnahmen wirken, belegt der hohe Versuchsanteil beim Wohnungseinbruch: So blieben im Jahr 2021 deutschlandweit 48,7 Prozent der Einbruchsdelikte im Versuchsstadium stecken. Über den Zeitraum der zurückliegenden zehn Jahre ist der Anteil vollendeter Fälle stetig gesunken. 2012 waren demnach noch über 60 Prozent aller Einbruchsversuche "erfolgreich".
Der steigende Anteil der Versuche kann durchaus auf Verbesserungen der Sicherungsmaßnahmen im privaten Bereich gegen Wohnungseinbruchdiebstahl beruhen und bestätigt somit die entsprechenden Präventionsaktionen der Polizei. Denn erfahrungsgemäß brechen Einbrecher ihren Versuch ab, wenn sie nicht binnen Minuten in das Anwesen einsteigen können, so die Polizei. Wer sein Eigenheim saniert oder altersgerecht umbaut, profitiert zusätzlich beispielsweise von den Förderprodukten der KfW, die Einzelmaßnahmen zum Einbruchschutz fördert. Die KfW fördert beispielsweise den Einbau neuer einbruchhemmender Haus- und Wohnungstüren, den Einbau oder die Aufarbeitung von Fenstern, oder etwa den Einbau von Systemen zur Einbruchs- und Überfallmeldung. Weitere Informationen zur Förderung erhält man unter https://www.k-einbruch.de/foerderung
Auch wenn die Einbruchszahlen erneut zurückgegangen sind, gilt es weiterhin, beim Thema effektiver Einbruchsschutz aufmerksam zu bleiben. Umfassende Informationen hierzu erhält man auch unter www.k-einbruch.de, der Website der von Polizei und Kooperationspartnern aus der Wirtschaft initiierten Einbruchschutzkampagne "K-EINBRUCH".