Die aktuellen Herausforderungen bereiten auch der Wirtschaft in den Landkreisen Erding und Freising große Sorgen. Deswegen hat sich der IHK-Regionalausschuss bei seiner jüngsten Sitzung zum Fachkräftemangel sowie zur Energiekrise informiert und ausgetauscht. Die Ausschussmitglieder trafen sich gemeinsam mit Experten von der IHK für München und Oberbayern und der Bundesagentur für Arbeit am Flughafen München.
Neben teils explodierenden Energiekosten bekommt die Wirtschaft zudem branchenübergreifend Personalengpässe und den sich zuspitzenden Fachkräftemangel zu spüren, wie der Austausch der Unternehmer zeigte.
Herbert Neumaier, Leiter der Geschäftsstelle Erding der Bundesagentur für Arbeit, berichtete vom regionalen Arbeitsmarkt und machte deutlich, dass die Flughafen-Region angesichts einer Arbeitslosigkeit von zwei Prozent auch noch immer gut dastehe. Es gebe jedoch vor allem in den Bereichen Verkehr, Logistik, Handel und Verkauf sowie im Sozial- und Gesundheitswesen einen überaus großen Bedarf an Arbeitskräften und qualifiziertem Personal.
Hohe Energiepreise und die Unsicherheiten mit Blick auf die Versorgungssicherheit bereiten den Unternehmen in beiden Landkreisen aktuell größte Sorgen. Ein Ausschussmitglied fasste die Aussichten für die Wirtschaft mit den alarmierenden Worten zusammen: "Dramatische Situation." Nicht nur die massiven Preissteigerungen, die laut einem Unternehmer in seinem Betrieb bei rund 50 Prozent lägen, seien ein Problem, sondern auch die Befürchtungen vor einem Mangel beim Strom kamen zur Sprache. So erinnerte ein Ausschussmitglied daran, dass beispielsweise neben hochsensibler IT-Infrastruktur auch die Kühlketten für Lebensmittel auf eine durchgängige Stromversorgung angewiesen seien.
"Unternehmerinnen und Unternehmer wollen und müssen langfristig planen können. Das ist derzeit unglaublich schwierig, wie die Rückmeldungen bei unserer Ausschusssitzung zeigten", erklärt Andreas Scharf, stellvertretender Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Erding-Freising. "Leider gibt es auch keine absehbaren Lösungen. Das heißt, dass unsere Wirtschaft in der Flughafen-Region auch weiter mit einem extremem Unsicherheitsschock und dazu mit einer drohenden Mangelwirtschaft umgehen muss."