Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sucht das Landratsamt Freising kontinuierlich nach Objekten, die als Flüchtlingsunterkünftedienen können. Auch das ehemalige Studierendenwohnheim an der Giggenhauser Straße in Freising war seit längerer Zeit im Gespräch. In weniger als zehn Monaten wurde das frühere Studierendenwohnheim in eine Unterkunft für Schutz- und Asylsuchende umgebaut, Teile davon waren schon früher bezugsfertig. Das Gebäude war im Zeitpunkt der Übernahme vollständig vermüllt, Teile der Inneneinrichtung und des Mobiliars waren demoliert, das Dach war an zwei Stellen undicht. Fachliche Empfehlungen lauteten deshalb: „Nicht mehr reparabel - wegreißen und neu bauen”, erinnert sich Landrat Helmut Petz bei der offiziellen Schlüsselübergabe vergangene Woche. Doch das wäre nicht zielführend gewesen. Deshalb habe man das Objekt noch einmal „mit klarem Blick” begutachtet und sich letztlich auf eine Sanierung verständigt - mit einer unmittelbaren Nutzung für Flüchtlinge und einer möglichen späteren Anschlussnutzung als Ziel. Besonders erfreulich sei dabei der Umstand, dass diese Renovierung weniger gekostet habe als der bloße Abriss des Gebäudes, so Landrat Helmut Petz. „Unser Anliegen war es, dieses Gebäude so herzurichten, dass auch eine Nachnutzung für Studierende und andere Bewohner möglich ist. Dieses Objekt ist Paradebeispiel dafür, wie man wirtschaftlich und nachhaltig agieren kann”, freute sich Sandra Schulenberg. So sei zum Beispiel auch die bestehende Heizung nach vier Jahren Ruhephase wieder in Betrieb genommen worden. Die Unterkunft bietet Platz für 136 Einzelpersonen, die überwiegend einer Arbeit nachgehen, sowie weiteren 114 Bewohnern in 90 Familienzimmern. Rund um die Uhr kümmern sich zwei Sicherheitsmitarbeiter um das Objekt. Sandra Schulenberg: „Ein wesentliches Element sind die Besucherregelung und die Einhaltung der Ruhezeiten.” Die ersten Personen sind am 4. November vergangenen Jahres in die sanierte Unterkunft eingezogen; aktuell leben 49 Bewohner im Objekt in der Giggenhauser Straße.