Begegnung mit Bach und Vivaldi
Chor und Orchester der evangelischen Kantorei Erding bringen am Sonntag, 23. Oktober, um 19 Uhr in der Erlöserkirche Vivaldis Gloria und J. S. Bach Actus tragicus zur Aufführung, die Regina Doll-Veihelmann mit der Kantorei und Solisten gestaltet.
Das „Gloria“ ist Antonio Vivaldis beliebteste geistliche Komposition. Wegen seiner Haarfarbe wurde Vivaldi (1678 - 1741) in Venedig „der rote Priester“ genannt. Er hatte sich aber schon längst von der Theologie ganz auf die Musik verlegt. In einem Heim für Waisenmädchen in Venedig war er als Geigenlehrer angestellt. Für den dortigen Gottesdienst war auch das Gloria gedacht. Der Text folgt genau dem lateinischen Wortlaut (deutsche Fassung im Evang. Gesangbuch Nr. 180.1). Laut schallender Jubel und innig-gefühlvolle Melodien rühmen den himmlischen Vater: „Ehre sei Gott in der Höhe“.
Auch das zweite Werk des Konzerts endet mit diesem Gotteslob: Johann Sebastian Bachs Kantate 106 „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“. Mit nur 22 Jahren schrieb er das auch Actus tragicus (also für eine Trauerfeier) genannte hoch ambitionierte Stück. Bachspezialist Alfred Dürr nennt es ein „Geniewerk, wie es auch großen Meistern nur selten gelingt“. Bibelworte und Kirchenlied sind hier zu „musikalischer Weltliteratur“ verwoben. Das Sterben wird als Vereinigung mit Jesus gedeutet. Am Ende steht der Lobpreis des gütigen Gottes.
Als Solisten sind Anna Maria Palii, Monika Abel (beide Sopran), Mareike Braun (Alt) und Christopher Dollins (Bass) zu hören.
Karten gibt es im Vorverkauf beim Weltladen in der Spiegelgasse und im Pfarramt in der Dr.-Henkel-Straße oder auch an der Abendkasse.
