NIEDERHUMMEL Was braucht es zu einem zünftigen Hoagart? Ein Musikgruppe, die ordentlich Dampf machen kann, möglichst eine Blasmusik, man braucht Gstanzl, Couplets und witzige Gschichtln und einen Moderator, der alles zusammenhält und selber etwas zu erzählen hat. Das alles war beim Hoagart des Hummler Feuerwehrvereins am letzten Samstag erfüllt. Es war „ein brutal schöner Abend“, wie allgemein festgestellt wurde.
Manfred Kratzer, der Vorsitzende des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Ober- und Niederhummel, konnte deshalb im Wirtshaus „Am Dorfbrunnen” eine vollbesetzte Gaststube begrüßen, Publikum, das die angebotenen Speisen wie Brotzeitplatte, Obatzten oder Wurstsalat genoss und auch ordentlich nachspülte. Gute Voraussetzungen für „De kloa Blosmusik“ aus Tuba, Quetschen, Trompete und Tenorhorn, für „Mare & Miche“, die Humoristengruppe, sowie für den Hochzeitsloda Bernd Sedlmaier, mit seinen 40 Jahren Erfahrung. Dazu trat ein junger Überraschungsgast auf, Simon Wildgruber aus Niederhummel mit seinem Akkordeon, mit dem er seit vier Jahren fleißig übt.
Schmissig begann „De kloa Blosmusik“, „Mare & Miche“ berichteten, wo sie herkommen, nämlich von “do, wo das Hopfa wachst wie d`Sau“ – und da war „des guade, echte, gschmackige, baorische Bier“ nicht mehr weit. Es weckt ja sogar Halbtote wieder auf! Der Bernhard hatte noch einen Trinkspruch, Hauptthema Schwiegermutter, und jetzt konnte der junge Simon schon eine erste Kostprobe seines Könnens geben, mit viel Applaus. Die Gaststube war auf „Betriebstemperatur“. Dann ging es Schlag auf Schlag: „Mare & Miche“ fragten sich, ob sie an alles gedacht hätten, ans Geld, ob das Hosentürl zu wäre, die Nase geputzt, und ähnliches. Sie warnten vor „nix amore“, währen der Hochzeitslader neben witzigen Geschichten von seinem Opa auch aus seiner Sicht viel Wahres erzählte: Wer nicht tanzen könne, der habe eine Behinderung. Und dass man einer Frau nie so nahe komme, wie beim Tanzen, sowie, dass Tanzen fit halte. Die Blosmusi steuerte einen Walzer mit Trompetensolo bei und Sedlmaier erzählte z.B., der kleine Max wisse genau, dass Kinder nicht der Storch bringe, sondern, dass sie geboren werden. Den Bohrer, den man dazu brauche, werde er auch noch finden. Lustig ging´s weiter: Man überlegte, wie es komme, dass man sich im Wirtshaus immer noch eine weitere Halbe genehmige, aber auch das Wirtshaussterben wurde ernsthaft besprochen. Die Frage zweier goldener Hochzeiter, wie es mit der ehelichen Treue in den vergangenen 50 Jahren ausgesehen habe, war u.a. Thema – es ging nicht gut aus!
Nach der Pause lockte das „Kufstein Lied“ zum Mitsingen und Mitschunkeln, man ging „zum Schmied seiner Frau“, denn die hat zwei Töchterlein. Riesiger Applaus flammte auf, nachdem man sich auch mit Frau Meiers gelber Unterhose beschäftigt hatte, die mit den roten Mascherln dran. Alles ging gut aus. Auch der Arme, der nie irgendwo dabei war, kam zur Sprache, nur beim Alkoholtest, da war er dabei. Dann war man wieder „fidei“, was einen stürmischen Applaus auslöste. Witze ließen die Gaststube beben, die rote Sonne ging über Capri unter, man genoss Bläser-Soli und erfuhr etliches über die Vorzüge eines Hausfreundes, denn der halte einem „de Oide“ kostenlos „jung, frisch und charmant“. Mit dem Hallertauer Lied, das den „schönsten Fleck der Welt“ besingt, ging der Hoagart nach rund drei Stunden mit viel Applaus zu Ende. Manfred Kratzer blieb nur noch, allen Helfern herzlich zu danken, und den Musikanten kleine Geschenke und das Ergebnis der Hutsammlung auszuhändigen.