Mit einer Wort-Gottes-Feier in der Pfarrkirche St. Nikolaus von Flüe startete die Pfarrgemeinde am Sonntagvormittag in das neue Kirchenjahr. Dazu wurde der Adventskranz gesegnet und die erste der vier Kerzen entzündet. Die Leitung der Gottesdienstfeier hatte Diakon Christoph Gasteiger, die musikalische Gestaltung lag bei Hans Meier. Kein Feuerwerk auf dem Kirchplatz witzelte der Diakon – aus Anlass des Beginns des neuen Kirchenjahres. Er wies vielmehr die Kirchgänger auf etwas hin, was man im Evangelium des 1. Adventssonntag (Lk 21, 25-28, 34-36) leicht überhört: Nach dem Bericht des Apostels Lukas schildert Jesus da eine Endzeitstimmung, in der „die Kräfte des Himmels erschüttert“ werden, bevor man Jesus „auf einer Wolke kommen sehen“ werde. Und man hört die Verheißung: Wenn das alles beginnt (…), dann ist die Erlösung der Menschen nahe. Und da sollte man sich in Acht nehmen. „Dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren!“ Jesus, so der Prediger, warne somit „vor den Alltagssorgen genauso, wie vor Rauch und Trunkenheit.“ Ohne Rangfolge! Damit werde ausgedrückt, dass man auch durch die Alltagssorgen „blind werden“ könne, unfähig, das Richtige zu tun. Es sei „schlimm“ zu sehen, was heutzutage in der Welt los ist, was in unserem Land los ist, „politisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich.“ Da könne man sich gar nicht richtig auf Weihnachten freuen. Aber – die Warnung Jesu, sich nicht von den Sorgen des Alltags verwirren zu lassen, gelte auch da.
Dies bestätige auch die Wissenschaft. Dazu zitierte Gasteiger Erkenntnisse des deutschen Wissenschaftlers, Psychiaters und Neurologen Volker Busch (* 1971) aus Regensburg. Der lehre, Erwartungsangst sei oft schlimmer als die Angst, wenn ein Übel endlich bekannt sei. Sie könne sogar krank machen! Ängste sollten demnach „hinterfragt werden“ – es sei wichtig, „einen Plan-B zu haben“. Daher gelte es, „die Warnungen Jesu und der Wissenschaft ernst zu nehmen und sich von den Sorgen des Alltags nicht zu sehr stressen“ zu lassen. Und vor allem sei es wichtig, das Vertrauen zu haben, „dass Gott bei all dem, was uns Sorgen macht, bei uns ist und uns stärkt.“