Zwei Veranstaltungen des Aktionsbündnisses „Gesicht für Gesicht“ des Historikers Giulio Salvati widmen sich dem Gedenken an die 8.000 ausländischen Opfer von NS-Zwangsarbeit im Landkreis Erding. Erstmalig wird so das Schicksal der Zwangsarbeiter im Landkreis Erding thematisiert.
Den Auftakt bildet am Samstag, 8. Mai, um 11 Uhr eine öffentliche Kundgebung am Erdinger Schrannenplatz. Dabei soll mittels Musik, Redebeiträgen und einer Kunstinstallation an die zwischen 1939 und 1945 verschleppten Frauen, Kinder und Männer erinnert werden. Erstmals werden dabei in Kooperation mit Künstlerin Margrit Hohenberger am Schrannenplatz Hunderte Fotos der Betroffenen gezeigt. Ansprachen vermitteln Besuchern wichtige Informationen. Für musikalische Begleitung sorgen der Künstler Andreas Bialas (Gesang) und die Musikerfamilie Loechle (Klezmer).
Am darauffolgenden Samstag, 15. Mai, um 10 Uhr lädt dann der Verein pax christi zum gemeinsamen Begehen eines 1,5 Kilometer langen Erinnerungswegs von der St.-Aegidius-Kirche Eichenkofen zum ehemaligen Zwangsarbeitslager ein. Eine Gedenkfeier vor Ort wird an die ca. 800 Menschen erinnern, die dort von 1939 bis 1945 größtenteils zu unfreiwilliger Arbeit gezwungen worden waren. Außerdem soll im Anschluss ein provisorisches Denkmal des Holzbildhauers Wolfgang Fritz enthüllt werden.
Die Veranstaltungen sind Ergebnis einer Zusammenarbeit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Kreis Erding, dem Verein pax christi Erding Dorfen, dem Bündnis Bunt statt Braun Erding und dem Internetportal Erdinger Geschichte. Ziel ist es, insbesondere an jene ca. 4.000 damals sowjetische und polnische Zwangsarbeiter*innen im Landkreis zu erinnern, die in der NS-Rassenskala als „Untermenschen“ galten.
Die Veranstaltungen werden selbstverständlich unter Einhaltung sämtlicher Corona-Bestimmungen durchgeführt. Interessierte finden Informationen unter www.erding-geschichte.de.