Am späten Freitagabend sorgten mehrere Drohnensichtungen dafür, dass der Betrieb am Flughafen München für Stunden ausgesetzt werden musste. Der Hinweis auf die unbemannten Fluggeräte führte dazu, dass sowohl Starts als auch Landungen gestoppt wurden – über 6.500 Passagiere verbrachten die Nacht in den Terminals.
Bereits am Donnerstagabend hatte der Flughafen wegen ähnlicher Drohnensichtungen Störungen im Flugverkehr verzeichnet. Zahlreiche Flüge wurden gestrichen oder auf benachbarte Flughäfen umgeleitet. Diesmal traf es besonders die Nachtschicht: 23 ankommende Maschinen wurden umgeleitet, 12 Flüge ganz annulliert, 46 Starts konnten nicht durchgeführt werden. Der Schaden war nicht nur logistischer, sondern auch personeller Natur – hunderte Menschen schliefen auf Feldbetten, andere harrten auf Sitzbänken aus.
Der Betreiber begann in den frühen Morgenstunden mit einer schrittweisen Wiederaufnahme des Flugbetriebs. Die Bundespolizei meldete zwei Drohnen im Bereich der Nord- und Südbahn, die kurz vor 23Uhr gesichtet wurden. Die Geräte entfernten sich sofort, bevor eine Identifizierung möglich war.
Wer hinter dem Einsatz der Drohnen steckt und welche Absichten dahinterstehen, bleibt unklar. In der Politik werden Forderungen laut, die rechtlichen Möglichkeiten der Polizei zu erweitern – bis hin zu einem Einsatz der Abschlussmöglichkeit im Ernstfall. Auch eine zentrale Drohnenabwehr für alle Flughäfen wird diskutiert. Die Zahl der Drohnenstörungen in Deutschland ist deutlich gestiegen: Bis Ende August 2025 wurden bereits 144 Behinderungen registriert, allein in München sechs. Damit liegt der Wert deutlich über dem Vorjahresniveau.
Der Vorfall verdeutlicht eine neue Sicherheitsherausforderung: Flughäfen sind zunehmend Ziel unbemannter Flugobjekte. Der Schutz der Passagiere und der reibungslose Ablauf des Luftverkehrs stehen damit vor neuen Prüfsteinen.