Veröffentlicht am 12.12.2022 17:04

Eine große Aufgabe

Der Bahnhof Erding wird verlegt in das Fliegerhorstgelände. Dort soll der Neubau der zentrale Kristallisationspunkt aller Mobilitätsangebote werden. (Foto: kw)
Der Bahnhof Erding wird verlegt in das Fliegerhorstgelände. Dort soll der Neubau der zentrale Kristallisationspunkt aller Mobilitätsangebote werden. (Foto: kw)
Der Bahnhof Erding wird verlegt in das Fliegerhorstgelände. Dort soll der Neubau der zentrale Kristallisationspunkt aller Mobilitätsangebote werden. (Foto: kw)
Der Bahnhof Erding wird verlegt in das Fliegerhorstgelände. Dort soll der Neubau der zentrale Kristallisationspunkt aller Mobilitätsangebote werden. (Foto: kw)
Der Bahnhof Erding wird verlegt in das Fliegerhorstgelände. Dort soll der Neubau der zentrale Kristallisationspunkt aller Mobilitätsangebote werden. (Foto: kw)

Die Stadt Erding hat sich auf den Weg gemacht, das riesige Gelände des Fliegerhorstes in einen kompletten neuen Stadtbezirk zu verwandeln. Es wird ein Prozess sein, der 20 und mehr Jahre dauern kann. Das ist eine der Aussagen, die bei der intensiven Bürgerbeteiligung, die in diesen Wochen läuft, ganz an den Anfang gestellt worden ist.
Die Veranstaltungen, die alle im Foyer des Museums Erding stattfinden, sind durchweg dermaßen gut besucht, dass die Plätze knapp werden. Dabei werden verschiedene Kernthemen abgearbeitet, wie etwa das der Mobilität. Die Referenten wollen einen modernen, zukunftsfähigen Stadtbezirk vorstellen. Dabei wollen sie wohnen und arbeiten zusammenführen, beides praktisch nebeneinander möglich machen. Darüber hinaus wird sehr konsequent die Frage der Wohndichte in den Mittelpunkt gerückt.
Das klassische Einfamilienhaus mit Garten ist nach diesen Vorstellungen ein Auslaufmodell – das wird für den einen oder die andere gewöhnungsbedürftig sein. Die Wohngebäude werden in den vorliegenden Entwürfen mit vier Geschossen dargestellt. Das hat in den Versammlungen durchaus auch schon zu Kritik geführt – bis hin dazu, dass Gäste gesagt haben, dort ganz sicher nicht wohnen zu wollen. Hier ist also mit Sicherheit noch mit Diskussionsbedarf zu rechnen. Dabei hat der Stadtrat durch seine Entscheidung für diesen Siegerentwurf im Wettbewerb die Marschrichtung schon vorgegeben.

Neuer Bahnhof als Drehscheibe

Die ganz große Drehscheibe wird der neue Erdinger Bahnhof sein, für den es auch schon ein Modell gibt. Der bestehende Bahnhof hat dann ausgedient, aktuell ist er noch ein Kopfbahnhof. Der neue Bahnhof wird an einem Durchgangsgleis liegen – denn der Erdinger Ringschluss zum Flughafen ist zentraler Bestandteil der gesamten Planung. An diesem Bahnhof sollen sich dann praktisch alle Mobilitätsangebote konzentrieren. CarSharing spielt nach den Worten der Experten eine immer größere Rolle. Dass das richtig ist, erlebt der Erdinger Verein, der bereits solche Angebote bereitstellt. Er hat nach den Worten des Vorsitzenden in der jüngsten Veranstaltung erheblichen Zulauf. Daneben werden dann auch Angebote wie Elektroroller und natürlich das andere Spektrum des öffentlichen Personennahverkehrs dort konzentriert, wo auch die Züge halten.

Zentrale Verkehrsachse wird autofrei

Der private Pkw wird künftig eine untergeordnete Rolle spielen. Das an jedem Haus ein Parkplatz ist, das ist ebenfalls nicht mehr selbstverständlich, Quartiersgaragen werden als Alternative bereitgestellt. Das sind mehrstöckige Parkanlagen, konsequent auf Minimierung des Flächenbedarfs ausgerichtet. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad sollen dann die meisten Funktionen einer solchen Stadt innerhalb weniger Minuten erreichbar sein. Das betrifft auch Basis-Dienstleistungen der Verwaltung und ähnliches. Die zentrale Verkehrsachse durch das Gebiet wird autofrei sein, so sieht es die aktuelle Planung vor.
Bei einer derart radikalen Neuausrichtung der städtischen Entwicklungspolitik kann es nicht ausbleiben, dass auch die Frage nach der Zukunft der „älteren“ Stadtbezirke gestellt worden ist. Diese zu integrieren, ist tatsächlich eine weitere spannende Aufgabe in diesem Zusammenhang. Das macht deutlich, dass das ganze Thema eine gesamtstädtische Aufgabe ist, die etliche Wahlperioden lang zu bearbeiten ist. Es darf auch als sicher angenommen werden, dass dieses Thema vom amtierenden Oberbürgermeister Max Gotz nicht mehr abgeschlossen wird.

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