Cornelius Frank ist diesjähriger Preisträger des Kulturpreises Bayern in der Sparte Wissenschaft für seine Leistung als Forscher. Verliehen hat die Auszeichnung die Bayernwerk AG (Bayernwerk, eine 100-prozentige Tochter des E.ON-Konzerns) gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
In der Masterarbeit des Weihenstephan/Triesdorfer Absolventen im Studiengang Biotechnologie/Bioingenieurwesen geht es um die Evaluierung spezieller Bestandteile einer Virus-vermittelten Gentherapie zur Behandlung angeborener Muskelerkrankungen. Der gebürtige Deißlinger ist einer von insgesamt 32 Absolventen bayerischer Hochschulen und Universitäten, die am Donnerstagabend, 28. Oktober, in den Eisbach Studios in München bei einem Festakt vor 150 Gästen geehrt wurden.
Unter monogenen Erkrankungen versteht die Medizin Krankheiten, die durch die Mutation eines einzelnen Gens entstehen und erblich bedingt sind. Für sie stellt die Gentherapie, mithilfe von viralen Vektoren als Transportmittel, einen vielversprechenden Ansatz dar. Cornelius Frank hat in seiner Abschlussarbeit nach bestimmten Bausteinen für eine solche Gentherapie gesucht. Sogenannte Promotoren gehören neben der einzubringenden Geninformation und der Hülle der viralen Vektoren zu den drei zentralen Bestandteilen der Virus-vermittelten Gentherapie. Sie vermitteln dem Körper, in welchen Zellen die eingebrachte Geninformation exprimiert, also zum Protein werden soll, und sind deshalb zentral für die Wirksamkeit der Therapie. In seiner Arbeit forschte er an neun muskelspezifischen Promotoren für den Einsatz bei erblich bedingten Muskelerkrankungen. "Ein getesteter Promotor zeigte in meiner Studie vielversprechende Ergebnisse und könnte in der Gentherapie Anwendung finden", sagt der 26-Jährige und ergänzt: "Bislang gibt es nur eine Handvoll bekannter muskelspezifischer Promotoren mit sehr unterschiedlichem Erfolg." Wichtig für die Untersuchungen war einerseits die Aktivität dieser kleinen Genabschnitte in menschlichen Muskelzellen und andererseits das Ausbleiben von Aktivität in Leberzellen. Beides würde mögliche Nebenwirkungen verhindern und eine erfolgreiche Therapie ermöglichen.
"Der Kulturpreis Bayern ist eine Auszeichnung mit jahrzehntelanger Tradition. Immer ging es darum, Menschen zu danken, die mit ihrem Engagement, Wirken und ihrer Begeisterung für Kunst, Kultur und Wissenschaft unsere Gesellschaft bereichern. Den diesjährigen Preisträgern danken wir für ihre Leistungen und gratulieren herzlich zu dieser Auszeichnung", betont Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender des Bayernwerks.
Die 32 Preisträger der Sparte Wissenschaft werden von den bayerischen Hochschulen, Kunsthochschulen und Universitäten selbst benannt. Das Bayernwerk ehrt Erfolge in Kunst und Wissenschaft seit mehr als 60 Jahren, seit 2005 verleiht es in Partnerschaft mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst den Kulturpreis Bayern. Der Kulturpreis Bayern in der Sparte Wissenschaft ist mit 2.000 Euro dotiert. Preisträger erhalten außerdem den "Gedankenblitz", eine Bronzestatue des Schwandorfer Bildhauers Peter Mayer. Die Aufzeichnung der Preisverleihung sowie eine Liste aller Preisträger finden Interessierte unter http://www.bayernwerk.de/kulturpreis2021