Veröffentlicht am 24.01.2023 09:49

Große Einigkeit

Die Windkraftanlage in Schweitenkirchen mit 1,8 Megawatt ist klein – verglichen mit dem, was bei Auerbach (Markt Wartenberg) errichtet werden soll. (Foto: kw)
Die Windkraftanlage in Schweitenkirchen mit 1,8 Megawatt ist klein – verglichen mit dem, was bei Auerbach (Markt Wartenberg) errichtet werden soll. (Foto: kw)
Die Windkraftanlage in Schweitenkirchen mit 1,8 Megawatt ist klein – verglichen mit dem, was bei Auerbach (Markt Wartenberg) errichtet werden soll. (Foto: kw)
Die Windkraftanlage in Schweitenkirchen mit 1,8 Megawatt ist klein – verglichen mit dem, was bei Auerbach (Markt Wartenberg) errichtet werden soll. (Foto: kw)
Die Windkraftanlage in Schweitenkirchen mit 1,8 Megawatt ist klein – verglichen mit dem, was bei Auerbach (Markt Wartenberg) errichtet werden soll. (Foto: kw)

Seit die Landesregierung unter Ministerpräsident Horst Seehofer die sogenannte 10-H-Regel einführte, hat der Bau von Windkraftanlagen im Freistaat praktisch aufgehört. In den vergangenen Jahren sind gerade mal acht solcher Anlagen durchs Verfahren gegangen, allen anderslautenden Ankündigungen, was die Energiewende angeht, zum Trotz. Das bekommt die Landesregierung auch regelmäßig um die Ohren, zuletzt erst dieser Tage in Erding von der FDP.
Jetzt aber soll mit nicht einmal mehr sanftem Druck aus Berlin wieder Schwung in die Sache kommen. Es sollen überall und möglichst gleichmäßig verteilt Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe bis 200 Metern oder auch noch mehr angeleiert werden. Im Norden und Osten des Landkreises Erding könnte sich das konzentrieren – denn rund um den Flughafen ist praktisch nichts zu machen. Angedacht ist jetzt eine Anlage im Wartenberger Ortsteil Auerbach, genauer gesagt: in einem Waldgebiet oberhalb des kleinen Kirchdorfes. Hierzu haben bereits Informationsveranstaltungen stattgefunden.
Jetzt ist eine Kooperation des Marktes Wartenberg sowie der Gemeinden Langenpreising, Fraunberg und Kirchberg im Holzland in Angriff genommen worden, um das Projekt mit einer Investitionssumme von etwa sieben Millionen Euro realisieren zu können. Die Einigkeit ist breit: Bürgermeister Christian Pröbst (CSU) aus Wartenberg konnte bei einer Sitzung des Gemeinderates von Langenpreising wortgewaltige Unterstützung erleben, als Pröbst deutlich machte, dass man die großen Investoren nach Möglichkeit draußen halten möchte. Wie man das macht, das verriet der Wartenberger Rathauschef auch gleich: Durch die Vorbereitung in nicht-öffentlichen Sitzungen könne sich die Kommune die erforderlichen Flächen rechtzeitig sichern. Sie behielte damit das Heft sowie natürlich die Möglichkeit einer Einnahme aus dem Stromverkauf in der Hand.

51 Prozent bei den Kommunen

Genau das ist jetzt tatsächlich angedacht – und alle können profitieren. 51 Prozent der Anteile, so das aktuelle Konzept, sollen bei den beteiligten Kommunen bleiben. Die übrigen 49 Prozent sollen aufgebracht werden durch Einlagen von privaten Geldgebern tunlichst aus den Gemeinden, die hier zusammenarbeiten. Das ist grundsätzlich nichts Neues: In Berglern wird ein ähnliches Beteiligungsmodell bereits vorbereitet, dort aber für eine Photovoltaik-Anlage. Interessant: Auf die Frage in Langenpreising, warum die dritte Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Wartenberg, eben Berglern, nicht dabei sei, wusste Christian Pröbst, dass in Berglern das Interesse nicht so groß sei. Kein Wunder: Berglern ist die Gemeinde, die am dichtesten am Flughafen gelegen ist, wo mit einiger Sicherheit keine Möglichkeit bestehen wird, eine solche Anlage zu errichten.

Vorhaben könnte noch scheitern

Bei alledem ist aber noch nicht sicher, ob bei Auerbach tatsächlich der geradezu gigantische Kran jemals aufgestellt wird, der das Generatorgehäuse und den sogenannten Rotorstern mit seinem Durchmesser von 163 Metern auf die Spitze dieses Turmes setzt. Dieser „Hub“ ist regelmäßig ein unglaubliches Spektakel. Immerhin geht es jetzt mit Nachdruck an die näheren Untersuchungen. Dazu gehört auch der Artenschutz. Bürgermeister Pröbst schloss ausdrücklich nicht aus, dass das Vorhaben an genau diesen Dingen noch scheitern könnte. Gleichwohl kann der Wartenberger Rathauschef auf die Gemeinde Langenpreising zählen: Die Entscheidung für die Kooperation fiel hier einstimmig.
Eine Besichtigung einer bestehenden Windkraftanlage soll nun folgen – und zwar nicht in Schweitenkirchen, wo man über die A9 schnell hingekommen wäre. Die Anlage sei viel zu klein, man wolle sich schon einen Eindruck von der Größe verschaffen, ließ Pröbst verlauten. Darum geht es demnächst nach Baden-Württemberg.

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