Nach zwei Jahren werden die Brückenklassen aufgelöst, die der Freistaat Bayern für die ukrainischen Kinder und Jugendlichen eingerichtet hatte. In dieser Zeit haben über 30 Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis 18 Jahren das Gymnasium Dorfen besucht. Die allermeisten sprachen zuvor kein Wort Deutsch. Viele verfügten auch nur über rudimentäre Englischkenntnisse, bei einigen war erst die Alphabetisierung zu leisten.
Umso erfreulicher ist es deshalb, dass 14 von ihnen als Gastschülerinnen und Gastschüler am Gymnasium aufgenommen werden können. Sie erhalten nach einem Jahr die Möglichkeit, als Regelschüler die gymnasiale Laufbahn einzuschlagen. Für die anderen führt der Weg weiter in die Deutschklassen, die an Gymnasium und Mittelschule Dorfen sowie an anderen Schulen im Landkreis Erding gebildet werden. Einige versuchen auch ihr Glück an den Realschulen der Umgebung. Drei sind wieder aus dem Schulsprengel weggezogen.
Für die ukrainischen Schülerinnen und Schüler, die das Gymnasium Dorfen jetzt verlassen, organisierte das Lehrerteam der Brückenklasse ein Abschiedsfest, das am Nachmittag des vorletzten Schultages im überdachten Pausenhof stattfand und von Christoph Lanzinger musikalisch umrahmt wurde. Dabei wurde bei guter Stimmung gefeiert, wobei auch Wehmut über den bevorstehenden Abschied aufkam. Die ukrainischen Kinder bedankten sich bei ihrem Lehrerteam für die große Unterstützung und die herzliche Aufnahme, die sie in Dorfen erfahren haben.
Auch Schulleiter Markus Höß und sein Stellvertreter Wolfgang Lanzinger nahmen an dem Fest teil und wünschten den scheidenden Schülerinnen und Schülern alles Gute. Obwohl die verlorene ukrainische Heimat nicht ersetzbar sei, so sei doch die Geborgenheit und Zuwendung, die sich in der Dorfener Brückenklasse bot, Balsam auf die Wunden der Kinder und Jugendlichen gewesen. Dank gebühre, so meinten Höß und Lanzinger, besonders dem Lehrerteam der Brückenklasse, allen voran den Klassleiterinnen der beiden Jahre, Nadine Bürglen und Anja Michl, aber auch den weiteren Lehrkräften Olena Konkina, Judith Lotz, Elisabeth Rott, Tanja Sabbagh und Stephan Wägner.