Die Wirtschaft in den Landkreisen Erding und Freising steht aktuell vielen Herausforderungen gleichzeitig gegenüber: Neben den drohenden Engpässen auf dem Energiemarkt treiben der Fachkräftemangel, der bezahlbare Wohnraum, die Infrastruktur, die nicht weniger werdende Bürokratie sowie die Nachhaltigkeit die Unternehmen in der Flughafen-Region um. Über diese Themen hat sich der IHK-Regionalausschuss Erding-Freising bei seiner jüngsten Sitzung mit Freisings Landrat Helmut Petz ausgetauscht. Die Unternehmerinnen und Unternehmer trafen sich im Gräflichen Hofbrauhaus in Freising. Eine drängende Frage des Ausschusses an den Landrat war, welche Initiativen es vom Landratsamt gegen die überbordende Bürokratie gebe. Petz erklärte, dass er einen Kulturwandel in den Behörden für notwendig halte. Er forderte zudem ein Wegkommen von der Einstellung "Besser durch mehr Regelungen". Mitglieder des IHK-Regionalausschusses machten deutlich, dass Gesetze oft nicht praxistauglich sind und eine Überregulierung der falsche Weg sei sowie die Unternehmen ausbremse. Auch der öffentliche Nahverkehr war Thema des Austausches zwischen Landrat Petz und den Ausschussmitgliedern. Vor allem die neusten drohenden Verzögerungen beim Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke sorgten für Unverständnis. Der Landrat sprach von fatalen Folgen für die Anbindung Freisings und des Flughafens, sollte das Projekt wie befürchtet erst deutlich später fertig werden. Zugleich müsse sich der Landkreis multimodal aufstellen, sodass auf unterschiedliche Verkehrsmittel noch besser umgestiegen werden könne, so Petz. Otto Heinz, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses und IHK-Vizepräsident, bedankt sich bei Landrat Petz für den offenen Austausch: "Es ist wichtig, dass sich die heimische Wirtschaft regelmäßig mit den politischen Verantwortlichen in der Region zusammensetzt und die aktuellen Herausforderungen bespricht. Gerade in einer Zeit voller Unsicherheit für die Unternehmen ist es umso wichtiger, dass die Politik die Sorgen der Wirtschaft wahrnimmt und wirtschaftliches Handeln fördert anstatt mit neuen Beschränkungen oder Regularien ausbremst. Dazu gehört auch, dass die Flughafen-Region nicht an Attraktivität verliert und weiterhin ein starker Wirtschaftsstandort bleibt."