Nahezu 60 Plieninger und Poinger VdK-ler hat es nach Schwaben, in die Hauptstadt Schwabens nach Augsburg, der drittgrößten Stadt Bayerns, nach München und Nürnberg, gezogen, nachdem in den vergangenen Corona-Sommern es ihnen nicht vergönnt war zu reisen. Augsburg liegt im Süden Deutschlands, genau genommen gehört Augsburg zum schwäbischen Teil Bayerns. Einerseits ist Augsburg reich an Geschichte und Kultur und gehört neben Trier und Kempten zu den ältesten Städten Deutschlands. Sie wurde 15 v.Chr. von den Römern gegründet. Andererseits ist Augsburg Bischofssitz und heutzutage auch eine moderne Universitätsstadt mit 300 000 Einwohnern und voller Leben. Es gibt hier dementsprechend so einiges zu entdecken und zu bestaunen.
Die Vorsitzendes des VdK Ortsverbandes, Angelika Diefenthaler, hat zusammen mit ihrer Stellvertreterin Hannelore Widl und dem Schriftführer Georg Rittler, ein geborener Schwabe, zwei schöne Ziele in der Fuggerstadt, welche 2019 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde, auserkoren: die Fuggerei und das Museum der Augsburger Puppenkiste.
Die schönste und wichtigste historische Sehenswürdigkeit in Augsburg ist auf jeden Fall die Fuggerei, die älteste Sozialbausiedlung der Welt, eine "Stadt in der Stadt" an der Jakoberstraße mit eigener Umfassungsmauer, drei Zugangstoren und Kirche bilden den Mittelpunkt der östlichen Augsburger Altstadt. Die berühmte Fuggerei wurde im 15. Jahrhundert vom weltbekannten Bankier und Kaufmann Jakob Fugger gegründet. Dieser war zur damaligen Zeit der reichste Mensch der Welt. Sein Vermögen belief sich auf sage und schreibe 400 Milliarden Dollar oder gut zwei Prozent des europäischen Bruttoinlandsprodukts seiner Zeit. Daher trug Jakob Fugger auch den Spitznamen « der Reiche ».
Das wohl Erstaunlichste in der Fuggerei ist daran: die praktisch baugleich gestalteten, efeuüberwucherten 67 Häuser mit ihren insgesamt 140 Wohnungen werden noch heute von bedürftigen, katholischen Bürgern der Stadt gegen Entrichtung einer symbolischen Jahresmiete von 88 Ct bewohnt. Im Gegenzug müssen die Mieter heute täglich drei Gebete (Vater unser, Glaubensbekenntnis und Ave Maria) für den Stifter und seine Familie sprechen und sich in der Siedlung mit Dienstleistungen einbringen. Einige Schauwohnungen konnten von uns besichtigt werden und bei einem Besuch dieser erfährt man mehr über das Leben der Menschen vor 500 Jahren, aber auch über das Leben der Menschen, die heute in der Fuggerei leben. Außerdem lässt es sich einfach herrlich durch die Fuggerei spazieren, die einem Märchendorf gleicht. Eine Welt ganz eigener Art, welche alleine schon einen Augsburg-Besuch wert ist.
Das Mittagessen wurde im Biergarten der Fuggerei, wo schwäbische Spezialitäten wie Schwäbischer Zwiebelrostbraten oder Maultaschen in verschiedenen Variationen angeboten wurde, eingenommen. Begleitet wird der wirklich empfehlenswerte Gaumenschmaus von einem Glas süffigem Augsburger Augusta-Bräu. Nach Bezahlung des für gebotenes Ambiente sowie Großstadtverhältnisse wirklich akzeptablen Preises stand dann das Nachmittagsprogramm an.
Die Augsburger Puppenkiste in der Spitalgasse ist das bekannteste Marionettentheater der Welt. Bereits seit 1948 werden hier unterschiedliche Stücke wie der Gestiefelte Kater, Lukas der Lokomotivführer, Urmel oder Räuber Hotzenplotz aufgeführt. Alles Stücke, die sicherlich für die meisten ein Begriff war. Dies alles anzusehen im Museum "der Puppenkiste" wo seit Oktober 2001 all die berühmten Marionetten der Augsburger Puppenkiste in ihrer "natürlichen Umgebung" zu bewundern waren: Kater Mikesch, Urmel, Jim Knopf, Lukas der Lokomotivführer, Kalle Wirsch, die Katze mit Hut und unzählige andere der legendären "Stars an Fäden". Viele der Besucher dachten sicher gerne an ihre Kindheit zurück.
Zum Abschluss des Tages kehrte dann die Truppe noch im Mariandl’s Hofcafe mit Hofladen in Unterzell bei Dasing ein und genossen dort bei Kaffee die selbstgebackenen Kuchen und Torten bzw. gönnten sich eine der vielen Eisvariationen. Ein unvergesslich schöner, erlebnisreicher Tag bei idealem Wetter ging für alle Mitfahrer all zu früh zu Ende.