Von Beruf: Dieb
Wenn er nach seinem Beruf - oder vielleicht auch nach seiner Berufung - gefragt würde, müsste er wohl "Dieb" angeben. Dies lassen zumindest die unzähligen Einträge verschiedenster Diebstahlsdelikte in den polizeilichen Datenbanken vermuten. Da auch zwei offene Haftbefehle der nordrhein-westfälischen Justiz aus dem Jahr 2018 darunter waren, haben Bundespolizisten im Erdinger Moos einen 33-jährigen Georgier am frühen Samstagmorgen, 22. Januar, bei seiner Ankunft aus Tiflis aus dem Verkehr gezogen. Nun muss der Langfinger seine Strafen in der Münchner Justizvollzugsanstalt absitzen.
Der Georgier wollte aus seiner Heimat über München nach Valencia fliegen. In München haben Bundespolizisten seine Reise allerdings nach München-Stadelheim umgebucht: Im März 2018 hatte ein Richter am Düsseldorfer Amtsgericht den Südkaukasier wegen Diebstahls in besonders schwerem Fall zu viereinhalb Monaten Haft verurteilt. Einen Monat später sollte es für den Angeklagten am Amtsgericht Münster wegen gewerbsmäßigen Diebstahls noch einmal eine Zugabe von 106 Tagen geben. Da der Verurteilte den Richtersprüchen wenig Bedeutung beigemessen hatte, hatte er offenbar einer Reise in sein Heimatland den Vorzug gegenüber einer staatlichen Unterkunft in Deutschland gegeben. Folglich war ein paar Monate nach den Urteilen mit Haftbefehlen nach dem Untergetauchten gesucht worden.
