Die Optimierungsfalle | Wochenblatt OWV

Mit Professor Dr. Dr. h.c. Julian Nida-Rümelin stellt einer der renommiertesten Philosophen Deutschlands seine Gedanken zu einer menschengerechten und nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft vor. Der Staatsminister a. D. liest am Montag, 13. März, um 19 Uhr in der Bücherei St. Lantpert in Freising aus seinem aktuellen Buch „Die Optimierungsfalle“ und diskutiert mit den Anwesenden. Was müssen wir ändern, um der Optimierungsfalle zu entkommen?

Wir stehen als Gesellschaft vor der Jahrhundertherausforderung, wie wir mit knapper werdenden Ressourcen, Krieg in Osteuropa und Naturkatastrophen unser Zusammenleben so organisieren, dass Menschen vernünftig ihr Leben finanzieren können und trotzdem die Umwelt nicht unter die Räder kommt.

Wie müssen wir unsere Wirtschaft und Gesellschaft verändern und was kann / muss angepackt werden? Im Spannungsfeld von „alles ist möglich und soziale Aspekte halten eh nur auf“ bis hin zu „wir lassen es laufen und werfen Kohle und Atom wieder an“ optimieren wir uns derzeit weiterhin zu Tode.

Dass all das zunehmend nicht mehr funktioniert, zeigt der massive Mangel an Personal in Krankenhäusern und Pflege, das Chaos in Flughäfen und Bahnstationen, gestörte Produktions- und Lieferketten. Die Aufregung um die Sicherheit von Energieversorgung und Heizen im Winter sind verschärft durch den Ukrainekonflikt.

Julian Nida-Rümelin gilt als einer der renommiertesten Philosophen in Deutschland und lehrt Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Er gehörte als Staatsminister für Kultur und Medien dem ersten Kabinett Schröder an. Seit Mai 2020 gehört er (als stellvertretender Vorsitzender) dem Deutschen Ethikrat an.