Faszination bringt Inspiration | Wochenblatt OWV

Der französische Bildhauer Auguste Rodin (1840 bis 1927) gilt als Wegbereiter der modernen Plastik und Skulptur. Besonders bekannt ist er durch Werke wie „Der Denker” oder „Der Kuss” - Werke für die Ewigkeit, zeitlos und von ästhetischer Schönheit.

Die von dem Bildhauer in Ton modellierten Entwürfe zeigen Emotionen und vielfältige Facetten zwischenmenschlicher Verhaltensweisen. Jede menschliche Regung ist hier zu finden, jeder Körper ist schön, ruht in sich oder agiert mit anderen Akteuren der Szenerie auf seine ganz besondere Art und Weise. Zu finden sind sowohl ein vertrautes, liebevolles und heftiges Miteinander wie auch Gegeneinander. Die plastischen Darstellungen - sei es Liebesakt oder Kampf - wirken wie aus dem reellen Leben gegriffen, von Rodin in ein Kunstwerk verwandelt. Jeder Körper ist bei diesem Künstler perfekt aus Marmor herausgearbeitet oder in Bronze gegossen; die Lebendigkeit der Figuren ist besonders beeindruckend.

Das Gefühl, im nächsten Moment fangen diese Werke an zu leben, kam auch dem Erdinger Fotografen Jürgen Naglik immer wieder in den Sinn. So nahm er seine Faszination für das Schaffen des berühmten Bildhauers als Antrieb für seine aktuelle Ausstellung mit dem Titel „Skulpturen mit Farbe und Ton”. Besonders inspiriert hat ihn dabei Rodins epochales und monumentales Werk „Das Höllentor / The Gates of Hell”, das gewaltige dreißig Jahre Fertigungsdauer in Anspruch nahm. Extra für seine Ausstellung hat deshalb auch Naglik alle Exponate und Skulpturen selbst fotografiert und angefertigt. Von Auguste Rodin meisterhaft umgesetzt war es Naglik eine Herausforderung, für seine Modelle und seine fotografische Arbeit, „Skulpturen mit Farbe und Ton” zu schaffen.