In Deutschland isst jede Person rund 20 Kilogramm frisches Obst pro Jahr, dazu kommen rund zehn Kilogramm in verarbeiteten Produkten. Am beliebtesten ist der Apfel. Allerdings müssen rund vier Millionen Menschen auf den Verzehr verzichten, weil sie auf Äpfel allergisch reagieren. Doch jetzt sind Lösungen in Sicht – Prof. Wilfried Schwab stellt sie in seinem Vortrag bei TUM@Freising vor.
Wer eine Apfelallergie hat, kann die meisten Apfelsorten nicht roh genießen und reagiert mit verschiedenen Beschwerden, vor allem Juckreiz oder Brennen auf der Zunge, im Mund und im Rachen; aber auch geschwollene Schleimhäute und Lippen sind typisch. Besonders die gängigen Supermarktsorten machen den Betroffenen das Leben schwer.
Äpfel enthalten mehrere Proteine, die schon wenige Minuten nach dem Verzehr allergische Symptome im Mundraum auslösen können. Wie allergen ein Apfel ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören die Sorte, die Umstände des Anbaus, die Reifung und auch die Lagerbedingungen nach der Ernte. Nun gibt es Hoffnung: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben Äpfel mit äußerst geringem Allergengehalt identifiziert – sie entstanden durch klassische Züchtung. Das Ergebnis des Projekts sind zwei Sorten, die zwar nicht allergenfrei, aber sehr gut verträglich sind. Wissenschaftliche Tests in einem standardisierten Verfahren zeigten, dass Probandinnen und Probanden die neuen Äpfel trotz einer Apfelallergie gut vertragen. Sie sollen im Jahr 2025 auf den Markt kommen. Dahinter steht ein mehrjähriges Forschungsprojekt.