Tor und Portal öffnen sich, wenn der Historische Verein Erding die vielen schönen Kirchen des Landkreises besichtigt. Die Vorsitzende Heike Kronseder organisierte die Kulturfahrt durch den Landkreis, 50 Vereinsfreunde und Mitglieder begleiteten sie. Kulturvermittlerin Carmen Reinstädler konnte alle Schönheiten und kulturellen Bedeutsamkeiten in den Kirchen St. Sylvester in Harthofen, St. Michael in Reithofen und Hl. Kreuz in Haidberg fundiert und eloquent darstellen.
Schon von weitem grüßte der Turm mit Spindelhelm und die Sonne erhellte das Kirchengebäude St. Sylvester in Harthofen, als die „Historischen” mit dem vollbesetzten Bus ankamen. 1766 schuf Baumeister Johann Baptist Lethner das Gotteshaus, das sich als Saalbau mit eingezogenem Chor präsentiert.
St. Michael in Reithofen feierte im vergangenen Jahr das 550. Jubiläum. Die Kirchengeschichte ist aber viel umfangreicher, denn laut der Conradinischen Matrikel, die im 14. Jahrhundert die kirchlichen Bauten des Bistums Freising verzeichnet, bestand schon 1315 eine Kirche in Reithofen. Der heutige Bau glänzt durch die Ausstattung des Barock und frühen Rokokos.
Die katholische Filialkirche Heilig Kreuz in Haidberg ist ein Saalbau mit Zwiebelturm. Anton Kogler dürfte als Baumeister in Frage kommen: Er schuf im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts viele Kirchen im Landkreis. Haidberg wirkt schlicht, ist aber schon wegen der hölzernen Eichentüre und dem alten mächtigen Schloss daran sehenswert. Von der Sonne erhellter Innenraum lässt vor allem den Hauptaltar mit seiner rosa- und grünfarbigen Marmorierung glänzen.
Carmen Reinstädler erklärte das Altarbild, das die Kreuzauffindung durch die Heilige Helena darstellt und im Jahre 1894 entstanden ist. Weitere Juwelen der feinen Kirchenausstattung sind die barocken Figuren der Heiligen Antonius von Padua und Florian sowie die barocke Rosenkranzmadonna mit Jesuskind und die Maria Immaculata.