Erzieherin, Metzger, Schornsteinfeger, Mediendesignerin - viele Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 9Mb haben Ausbildungsplätze sicher oder zumindest genaue Vorstellungen, welche Berufe sie ergreifen wollen. Das verrieten die Jugendlichen im Gespräch mit Kultusminister Michael Piazolo, der am Montag, 23. Mai, die Grund- und Mittelschule Zolling besuchte. Der Freie Wähler-Landtagsabgeordnete Benno Zierer hatte den Minister ins Ampertal eingeladen.
Hintergrund ist die Initiative "Macherschule Mittelschule", mit der die Freien Wähler für die Vorzüge des Schultyps werben wollen. "Hier werden die jungen Leute ausgebildet, die gerade das Handwerk händeringend sucht", erklärte Zierer. "Wir müssen immer wieder deutlich machen, wie gut unsere Mittelschulen sind", pflichtete Piazolo bei. "Wir brauchen nicht nur Kopf, sondern auch Herz und Hand."
311 Schüler in 17 Klassen besuchen aktuell die Zollinger Mittelschule. Rektor Thomas Dittmeyer berichtete dem Minister, dass das Interesse an der Schule groß sei, wie ein gut besuchter Elternabend zeigte. Insgesamt geht der Trend bei den Übertritten aber weiterhin klar zum Gymnasium.
Angebote der Berufsorientierung mussten während der Pandemie zurückgefahren werden. Praktika konnten nicht absolviert werden, Besuche von Firmen im Unterricht waren nicht möglich. Zollings Bürgermeister Helmut Priller, selbst Handswerksmeister, betonte wie wichtig der Kontakt zwischen Schule und Betrieben sei: "Dass die Betriebe in die Schule kommen können, hat den größten Effekt." So könne man für Handwerksberufe begeistern. MdL Zierer erinnerte, dass die Freien Wähler erreicht hätten, dass die Berufseinstiegsbegleitung an den Mittelschulen trotz zunächst unklarer Finanzierung fortgeführt wird. Neben der finanziellen Ausstattung sei es wichtig, mehr Lehramtsstudierende für die Mittelschule zu begeistern. Daran arbeite man ständig, erläuterte Kultusminister Michael Piazolo. Weiter erarbeite man Programme, mit denen externe Fachleute für zusätzliche Arbeitsgruppen und Wahlkurse an die Schulen geholt werden können. "Die Reichhaltigkeit des Angebots, das unsere Mittelschulen entwickeln, ist beeindruckend", lobte der Minister. Zusätzlich meistere man Aufgaben wie die Beschulung von ukrainischen Kindern. So dankte Piazolo stellvertretend der Schulleitung und den Lehrkräften für ihren Einsatz, der weit über den Lehrplan hinausgeht.