Die Bayerische Staatsregierung forciert die Klimaneutralität in der Luftfahrindustrie. Ministerpräsident Markus Söder und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger bestätigten auf einem Kongress für synthetisches Kerosin am Flughafen München das bayerische Engagement.
Hintergrund ist eine Verschärfung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes: Ab 2026 muss 0,5 Prozent des eingesetzten Flugturbinentreibstoffs aus erneuerbaren Energien bereitgestellt werden, ab 2028 sind es 1 Prozent und ab 2030 2 Prozent. Grundlage dafür ist das Bundes-Immissionsschutzgesetz. Beimderzeitigen jährlichen Kerosinverbrauch in Deutschland von rund zehn Millionen Tonnen entspricht dies 50.000 Tonnen im Jahr 2026 und 200.000 Tonnen an synthetischem Kerosin im Jahr 2030.
"Grünes Kerosin ist die Zukunft des Fliegens", erklärte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: "Wir bündeln deshalb die Kräfte aus Wissenschaft und Industrie, damit Bayern der führende Standort für eine klimaneutrale Luftfahrt wird. Jetzt geht es darum, die Herstellungskosten zu reduzieren und synthetisch hergestelltes Kerosin in industriellem Maßstabzu produzieren."
"Der Einsatz von Sustainable Aviation Fuels, kurz SAF, wird ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zu einem nachhaltigen und CO2-neutralen Luftverkehr sein", erläuterte Jost Lammers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH: "Deshalb unterstützen wir alle Anstrengungen zur Ausweitung der Produktion des synthetischen Kerosins. Unser Tanklager und das Unterflurleitungssystem sind schon jetzt für den Durchsatz dieser Kraftstoffe zertifiziert."
Bereits im Herbst 2020 hat Wirtschaftsminister Aiwanger die Arbeitsgruppe "Cleantech in der Luftfahrt" initiiert. Im Oktober 2021 wurde mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium eine Absichtserklärung zum Bau einer Produktionsanlage für grünes Kerosin unterzeichnet, die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie sollen demnächst vorliegen.