Veröffentlicht am 27.08.2021 18:19

Seit mittlerweile 140 Jahren mit Feuereifer im Dienst am Nächsten

Der Fuhrpark der FW Walpertskirchen mit dem neuen HLF 20 in der Mitte. (Foto: FW Walpertskirchen)
Der Fuhrpark der FW Walpertskirchen mit dem neuen HLF 20 in der Mitte. (Foto: FW Walpertskirchen)
Der Fuhrpark der FW Walpertskirchen mit dem neuen HLF 20 in der Mitte. (Foto: FW Walpertskirchen)
Der Fuhrpark der FW Walpertskirchen mit dem neuen HLF 20 in der Mitte. (Foto: FW Walpertskirchen)
Der Fuhrpark der FW Walpertskirchen mit dem neuen HLF 20 in der Mitte. (Foto: FW Walpertskirchen)

Seit mittlerweile 140 Jahren gibt es eine Feuerwehr in Walpertskirchen - eigentlich ein Grund zum Feiern, hätte die Pandamie sich nicht dazwischengedrängt. Offiziell konstituierte sich die Freiwillige Feuerwehr Walpertskirchen am 1. April 1881 mit einer "Kompagnie". Ihr Personal bestand aus den männlichen Gemeindeeinwohnern im Alter von 18 bis 50 Jahren. Wer nicht eintrat, wurde in der Pflichtfeuerwehr erfasst. Diese war unverzichtbar, denn zum Betrieb der Handdruckspritze war ausdauernde Muskelkraft gefordert. Technische Abhilfe gab es in dieser Hinsicht erst 1940, als der Walpertskirchener Gemeinderat die Beschaffung einer Motorspritze beschloss.
Eine Sirene wurde 1958 auf dem Dach des Schulgebäudes (heute Kindergarten) installiert, die allerdings nur vor Ort in Betrieb gesetzt werden konnte.
Zur Auslösung der Sirene von Hand musste die "Feuermeldestelle", das Gasthaus Weinhuber (der "Kramerwirt") oder das Gasthaus Büchlmann (der "Unterwirt") oder "die alte Schule" (heute Kindergarten) angerufen werden. Diese zeitraubende Art der Alarmierung über den Anruf der Feuermeldestelle wurde 1976 durch die Funkalarmierung entscheidend verbessert
Auch der Fuhrpark wuchs im Laufe der Jahre. Um die Brandbekämpfung zu verbessern und vor allem die technische Hilfeleistung auf den erforderlichen Stand zu bringen, wurde beispielsweise 1992 ein Löschfahrzeug LF 16/12 in Dienst gestellt. Das neueste Modell im Walpertskirchener Fuhrpark ist ein HLF 20, Baujahr 2019, was sich im Nachhinein als besondere Herausforderung herausstellte. Denn im Vergleich zu seinem Vorgänger ist seine Ausrüstung ein technischer Quantensprung und der Umgang damit will geübt werden. An dieser Stelle machte Corona den Floriansjüngern in Walpertskirchen einen Strich durch die Rechnung, denn aufgrund der Pandemie brach Anfang 2020 ein großer Übungsblock auf dem neuen Fahrzeug weg. In kleinen Gruppen und nach und nach wurde deshalb in den vergangenen anderthalb Jahren das Training auf dem HLF 20 absolviert.

Großes Engagement zeigt die FW Walpertskirchen auch in ihrer Jugendarbeit. Am 14. Juni 1999 konnte eine Feuerwehr-Jugendgruppe gegründet werden. Seit 2016 üben die Jugendlichen teils in eigenen Jugendübungen und teils zusammen mit den Aktiven. Derzeit werden acht Nachwuchskräfte bei der FW Walpertskirchen ausgebildet. Im Schitt wechselt ein Jugendfeuerwehrler pro Jahr in den aktiven Dienst, worauf der Erste Kommandant Fabian Fellermeier besonders stolz ist, denn die Jugend "ist die Zukunft unserer Feuerwehr".
Fellermeier selbst wurde im April 2021 zum Ersten Kommandanten der Truppe gewählt, nachdem er davor Zweiter Kommandant gewesen war. Er folgte Roland Röhling, der 24 Jahre lang die Führungsposition innehatte. Unter Fellermeiers Kommando leisten momentan knapp 70 Aktive ihren freiwilligen Dienst.

Während der Corona-Pandemie konnte ein deutlicher Rückgang bei den Einsatzzahlen festgestellt werden. Im Schnitt wird die FW Walpertskirchen etwa 30 Mal pro Jahr alarmiert. 2019 war ein "Ausreißer-Jahr" mit 48 Einsätzen, dagegen musste man 2020 nur 21 Mal ausrücken. Zu einem größeren Einsatz wurden die Brandbekämpfer heuer im Juni gerufen. In einem Wohnhaus in Walpertskirchen war ein Dachstuhl in Brand geraten. Gelöscht wurde wegen der starken Rauchentwicklung unter schwerem Atemschutz. Kommandant Fellermeier hofft nun, dass der Übungsbetrieb, der seit Mitte des Jahres wieder größtenteils normal läuft, auch in den kommenden Monaten aufrecht erhalten werden kann. Einen positiven Nebeneffekt hatte die Pandemie aber, konnte der Kommandant feststellen: Dadurch, dass viele Aktive im Homeoffice gearbeitet haben, war eine deutlich bessere Tagesalarmbereitschaft gegeben.

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