Veröffentlicht am 05.06.2024 00:00

Klinikum Freising ermöglicht Behandlung von Bauchfellkrebs

Am Klinikum Freising wurde jetzt mit der HIPEC (Hypertherme Intraperitoneale Chemoperfusion) ein neues Verfahren zur Behandlung des Bauchfellkrebses (Peritonealkarzinose) etabliert. Damit können nun auch Menschen mit diesem komplexen Krankheitsbild vor Ort optimal versorgt werden.

„Wir haben am Klinikum Freising unsere chirurgische und onkologische Kompetenz gebündelt, um Tumorerkrankten in der Region solche komplexen Behandlungen möglich zu machen. Dazu gehört auch, dass Anästhesie, Intensivmedizin und Pflege gut aufgestellt sind, um eine optimale Betreuung der Patienten nach solchen ausgedehnten Operationen zu gewährleisten“, erläutern Prof. Dr. Alexander Novotny, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie des Klinikums Freising, und Dr. Christoph von Schilling, Chefarzt der Hämatologie und Onkologie des Klinikums Freising.

Gezielter lokaler Einsatz

Während die HIPEC standardmäßig beim so genannten primären Bauchfellkrebs eingesetzt wird, kann sie im Einzelfall auch eine Option bei einem Krebsbefall des Bauchfells bei Dickdarm- Magen- oder Eierstockkrebs sein. In einem ersten Schritt ist hierbei eine chirurgische Entfernung des sichtbaren Tumorbefalls des Bauchfells notwendig. Die HIPEC schließt sich dann im nächsten Schritt intraoperativ an. Dabei wird der Bauchraum mit einer auf 42 bis 44 Grad Celsius erwärmten Zytostatikalösung in der Regel für 90 Minuten gespült. Das erwärmte Chemotherapeutikum kann tiefer in das Gewebe eindringen und so effektiver den Tumor bekämpfen. Zugleich lässt es sich in einer hohen Konzentration gezielt lokal einsetzen, bei guter allgemeiner Verträglichkeit. Prof. Dr. Alexander Novotny hatte diese Methode im Jahre 2012 im Klinikum rechts der Isar der TU München eingeführt und nun kürzlich im Klinikum Freising erstmals erfolgreich eingesetzt. Jährlich erkranken etwa 20.000 Menschen an Bauchfellkrebs.

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